ASIEN/PAKISTAN – Christen bedroht und gezwungen das Öland zu velassen: Rimsha unter denen, die Glück hatten

Freitag, 12 Juli 2013

Karachi (Fidesdienst) – Eine christliche Familie aus der Mazoor Colony, dem christlichen Viertel von Karachi, wurde von muslimischen Extremisten mit dem Tod bedroht und versucht jetzt das Land zu verlassen. Wie der Fidesdienst erfahren hat, hat sich die Familie mit der Bitte um Hilfe an P. Saleh Diego gewandt, den Pfarrer der Gemeinde von St.Paul in Karachi. Die Extremisten bedrohen die ganze Familie: Nazir, seine Frau Begum, die Kinder Rahil, Leo Nazir und Arzoo. Dem Pfarrer zufolge müssen diese Drohungen sehr ernst genommen werden, denn bereits im Januar hatten die Fundamentalisten einen anderen Sohn von Nazir geschlagen und getötet: Romail Masih, 27 Jahre alt. Der junge Mann wurde nach einer banalen Diskussion über Religionsfragen umgebracht. Die Familie ist heute terrorisiert und zu dem Entschluss gelangt im Ausland ein Unterkommen zu finden.
Kanada hat bereits die Familie von Rimsah Masih aufgenommen, die geisteskranke Jugendliche, die absichtlich und ohne Grund der Blasphemie angeklagt und im August 2012 verhaftet worden war. Nach einem Prozess mit großer, internationaler Resonanz, wurde Rimsah freigelassen, nachdem geklärt war, dass der Imam, die sie angezeigt hatte, die Beweise erfunden hatte, um sie in Schwierigkeiten zu bringen. Die Familie bekam das ständige Wohnrecht in Kanada aus humanitären Gründen. „Rimsah ist eine der Glücklichen, die fliehen konnten“, kommentiert in einer an den Fidesdienst gesandten Note Asna Ali, eine muslimische Intellektuelle, die im Süden von Punjab lebt. Einem Bericht des “Centre for Research and Security Studies” wurden in den letzten 20 Jahren 52 Menschen in Pakistan getötet, darunter Alte, Priester, Minderjährige: alle waren der Blasphemie angeklagt.
„Rimsah Masih konnte ein neuen Leben in einem anderen Land beginnen, aber viele Menschen gehen im Gefängnis zugrunde oder werden aus religiösem Hass einfach ermordet“, erklärt Asna Ali. Die Christen, die im Wohnviertel der Familie von Rimsah in Islamabad lebten, wohnen jetzt in Notunterkünften am Stadtrand, weil sie gezwungen wurden ihre Häuser zu räumen. „Andere, der Blasphemie Angeklagte werden von ihren Anklägern geschlagen, von der Polizei misshandelt, vom Gericht bestraft und von der Öffentlichkeit ignoriert“, warnt Asna Ali und fügt hinzu, dass man den Grad der Zivilisation eines Landes daran erkenne, wie die religiösen Minderheiten in dem Land behandelt werden. (PA) ( Fidesdienst 12/7/2013)


Teilen: