AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Katholische Kirche vermittelt im Dialog zwischen den Religionen

Dienstag, 18 Juni 2013

Bangui (Fidesdienst) – „Wir haben den Dialog zwischen Muslimen, Katholiken und Protestanten auf den Weg gebracht, damit sich die Situation in unserem Land beruhigt, die andernfalls zunehmend explosiv wird“, so Bischof Juan José Aguirre Munos, Bischof von Bangassou, der sich derzeit anlässlich der Versammlung der Bischofskonferenz der Zentralafrikanischen Republik in Bangui aufhält.
„Wir bieten die Möglichkeit eines solchen Dialogs, damit sich das Leben der Menschen wieder normalisiert. Die Muslime wurden der Zusammenarbeit mit den Rebellen des Seleka-Bündnisses verdächtigt und wir versuchen nun eventuellen Vergeltungsschlägen und neuer Gewalt vorzubeugen, die zu einer Zuspitzung der bereits chaotischen Situation führen würden“, so der Bischof.
„Viele Nichtregierungsorganisationen haben die katholische Kirche um die Koordinierung der Dialogversuche in den verschiedenen Regionen des Landes gebeten und wir versuchen in diesem Sinne zu handeln“, so Bischof Aguirre Munos weiter.
Unterdessen kommt es in der Zentralafrikanischen Republik zu weiteren Anschlägen der ugandischen Lord’s Resistence Army (LRA). Insgesamt 16 Menschen, davon vier Mitglieder der LRA starben bei einem Übergriff auf zwei Dörfer in der Umgebung von Bria. Der neue Präsident und Anführer der Seleka, Michel Djotodia, kündigte die Stationierung von Truppen im Osten des Landes an, die dort die ugandischen Rebellen bekämpfen sollen.
„Ich wünsche mir, dass es sich dabei nicht um einen Vorwand der Seleka für einen Vormarsch in den Osten handelt, der mehr oder weniger noch von den ugandischen und US-amerikanischen Truppen kontrolliert wird“, so der Bischof weiter, „Das Seleka-Bündnis konnte bisher Zemio und Obo noch nicht einnehmen. Die ugandischen Soldaten sind im Südosten des Landes stationiert, um dort die LRA zu bekämpfen. Die Seleka behauptet nun sie wolle die Kämpfer der LRA vertreiben und will damit unter Beweis stellen, dass die Präsenz ugandischer Soldaten nicht mehr nötig ist. Damit würde das Bündnis in der Region freie Hand haben“.
„Die LRA ist seit sechs Jahren hier und hat im ganzen Osten des Landes verheerende Schäden verursacht und es ist nicht einfach, sie zu vertreiben“, so der Bischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 18/06/2013)


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