AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Rebellen und Offiziere der Armee in illegale Geschäfte mit kongolesischen Mineralien verwickelt

Mittwoch, 12 Juni 2013

Kinshasa (Fidesdienst) – „Die lukrativen Geschäfte mit Zinn, Tantal, Wolfram und Gold im Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit 15 Jahren von gewaltbereiten bewaffneten Gruppen und Teilen der Regierungsarmee kontrolliert“, so die Nichtregierungsorganisation „Global Witness“ bei der Präsentation des jüngsten Berichts zum illegalen Handel mit kongolesischen Mineralien und der damit finanzierten Instabilität im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
„Diese Gruppen finanzieren mit den Gewinnen aus dem Mineralienhandel ihre Kämpfe“, so die Nichtregierungsorganisation. „Die Einwohner des Nord- und Südkivu sind die ersten, die Hauptleidtragenden des langjährigen Konflikts und der damit verbundenen Morde, Plünderungen, Massenvergewaltigungen und Vertreibungen“.
Dem Bericht liegen Untersuchungen in den kongolesischen Provinzen Nord- und Südkivu, Burundi und Ruanda vom März 2013 zugrunde.
Die Untersuchungen dokumentieren zum Beispiel, dass „das von dem im Osten der Demokratischen Republik Kongo hergestellten Gold sowohl Rebellen als auch hochrangige Armeemitglieder im Kongo und in Burundi profitieren. Das Gold wird über den burundischen Goldsektor weiterverkauft und von dort aus nach Dubai exportiert. Weder lokale Käufer in der Region der Großen Seen noch internationale Händler kontrollieren die Herkunft des Goldes, um sicherzustellen, dass damit keine Konflikte oder Menschenrechtsverstöße damit finanziert werden“.
Auf diese Weise gelangen auch große Mengen an Zinn, Tantal und Wolfram auf die internationalen Märkte, die illegal im Osten der Demokratischen Republik Kongo abgebaut werden.
Mit Blick auf eine Beendigung dieser Geschäfte, die den kongolesischen Konflikt finanzieren, erinnert „Global Witness“ an das Beispiel der Vereinigten Staaten und die Einführung des „Dodd Frank“-Gesetzes, das Unternehmen bestraft, die „Kriegsmineralien“ kaufen. Auch die Europäische Union und die Internationale Konferenz der Region der Großen Seen ziehen solche Maßnahmen zur Regulierung der Mineralgeschäfte mit der Demokratischen Republik Kongo in Erwägung. (LM) (Fidesdienst, 12/06/2013)


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