AMERIKA/MEXIKO - Pfarrer Soladinde: „Es ist demütigend, wenn Migranten in die Polizeikartei eingetragen werden“

Montag, 10 Juni 2013

Mexiko City (Fidesdienst) – „Es ist demütigend und peinlich, für unsere Brüder aus Mittelamerika, wenn sie beim Betreten unseres Landes in die Polizeikartei eingetragen werden“, so der Leiter der „Casa del Migranten“ in Ciudad Ixptepec, Pfarrer Alejandro Solalinde.
Mexiko werde durch die Einführung eines solchen Verfahrens, so der katholische Geistliche, der sich aktiv für die Rechte von Migranten einsetzt, praktisch Teil des Zuwanderungssytems der Vereinigten Staaten bei der Erfassung von Daten von Migranten.
Wie die in Mexiko erscheinenden Tageszeitung „Millennium“ mitteilt, soll künftig die Iris, Fingerabdrücke und das Gesicht aller erfasst werden, die die Südgrenze Mexikos überschreiten. Nach Schätzungen sind jährlich rund 300.000 illegale Auswanderer an dieser Grenze auf der Durchreise.
Pfarrer Solalinde erklärte gegenüber der Presse, dass ein solches Verfahren die Interessen der Vereinigten Staaten vertrete und nicht die Interessen Mexikos, denn „bei uns gibt es keinen Terrorismus und das Verfahren soll verhindern, dass diese Menschen über unsere Grenze einreisen“. „Bisher sollen wir die Migranten nur identifizieren, doch früher oder später werden wir sie an der Einreise hindern müssen und dies wird ein großes Problem werden, denn wir verfügen in unseren Haftanstalten nicht über die notwendigen Infrastrukturen für eine Auseisung“.
„Es ist eine Schande“, so der katholische Priester abschließend, „dass wir Anweisungen der Vereinigten Staaten umsetzen, während es Mexiko nicht gelingt eine eigene Zuwanderungspolitik auf den Weg zu bringen“. Das Problem gehöre auch nicht zu den Prioritäten der politischen Agenda des Landes, so Pfarrer Solalinde. (CE) (Fidesdienst, 10/06/2013)


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