AFRIKA/ÄGYPTEN - Papst Tawadros II. dementiert Eingreifen im Hinblick auf äthiopisches Staudammprojekt

Freitag, 31 Mai 2013

Kairo (Fidesdienst) – Der Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche in Ägypten, Papst Tawadros II., dementierte, dass das Büro des Präsidenten Mohammed Morsi ihn darum gebeten haben soll, Druck auf die äthiopische Regierung auszuwirken, um den Bau des Staudamms „Große Wiedergeburt“ am Blauen Nil zu blockieren.
Papst Tawadros erklärte gegenüber der ägyptischen Tageszeitung „Al-Tahrir“, dass zwischen den orthodoxen Kirchen in Ägypten und Äthiopien zwar enge Beziehungen bestünden, dies jedoch nicht bedeute, dass er selbst die Autorität besitze, auf Beschlüsse der Regierung in Addis Abeba einzuwirken.
Die präzisen Ausführungen des orthodoxen Patriarchen sind wohl dadurch begründet, dass Ägypten den Bau des größten Staudamms in ganz Afrika mit einer Länge von 1.800 Metern und einer Höhe von 170 Metern zur Stromgewinnung von rund 6.000 Megawatt mit großer Sorge betrachtet.
Äthiopien versichert, dass das Projekt sich nicht auf den Wasserstand des Nils auswirken werde, da der Verlauf des Blauen Nil, eines der beiden Zuflüsse des längsten Flusses der Welt nach Abschluss der Bauarbeiten wieder hergestellt werde. Unterdessen dokumentiert jedoch ein Bericht, von einem Ausschuss mit Experten aus Ägypten, dem Sudan und Äthiopien erstellt wurde, dass der Staudamm Ägypten rund 12 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr entziehen wird. (Fidesdienst, 31/03/2013)


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