ASIEN/SYRIEN - Syrisch-orthodoxer Metropolit Roham: Menschen leiden auch dort, wo nicht gekämpft wird

Donnerstag, 23 Mai 2013

München (Fidesdienst) – Die Gebiete im Norden Syriens „werden überwiegend von verschiedenen aufständischen Gruppen kontrolliert“. Die Regierungsarmee hat sich aus den ländlichen Gebieten zurückgezogen und die eigene Präsenz auf Hassaké und Kamishly konzentriert. „Die Menschen in diesen beiden Städten befürchten, dass die Gefechte jederzeit ausbrechen könnten. In diesem Fall würden viele Kinder, Frauen und ältere Menschen über die Grenze in die Türkei fliehen“, so der syrisch-orthodoxe Erzbischof Matta Roham von Jazirah und Euphrat zur Situation der Menschen im nordostsyrischen Hassakè an der Grenze zur Türkei. In seinem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, bestätigt der syrisch-orthodoxe Metropolit, dass in der Stadt Ras al-Ayn Kirchen und christliche Symbole zerstört wurden. Derzeit gebe es einen Stillstand des militärischen Konflikts, doch die Bevölkerung leide unter dem Zusammenbruch der Wirtschaft und dem Mangel an lebensnotwendigen Gütern, der die Preise auf das Zweifache ansteigen ließ. „Es kommt weiterhin zu systematischen Entführungen“, so der Erzbischof, „und der Flüchtlingsstrom in Richtung Türkei reißt nicht ab“.
Am Samstag den 18. Mai besuchte der Metropolit in München Vertreter verschiedener christlicher Hilfswerke, um gemeinsam die Hilfsprogramme für Menschen in Syrien zu erörtern. Der Besuch in Deutschland fand im Rahmen einer Europareise im Auftrag des syrisch-orthoxen Patriarchen Ignatius Zakka I. Iwas, statt.
Im Rahmen seines Europabesuchs traf der syrisch-orthodoxe Metropolit mit Vertretern von Misereor, Mission uns Kirche in Not und Kardinal Schönborn zusammen, dem er ein Schreiben des Patriarchen überreichte. (GV) (Fidesdienst, 23/05/2013)


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