ASIEN/SYRIEN - Wasserknappheit in Aleppo: auch 90 in einer christlichen Einrichtung untergebrachte muslimische Menschen mit einer Behinderung sind betroffen

Samstag, 11 Mai 2013

Aleppo (Fidesdienst) – Insgesamt 90 Menschen mit einer Behinderung, die nach der Eroberung durch die Rebellen aus dem Aleppiner Stadtviertel Cheikh Maksoud fliehen mussten, wurden in einem Studentenheim des Apostolischen Vikariats Aleppo untergebracht, wo sie jedoch derzeit unter der in Aleppo inzwischen chronischen Wasserknappheit leiden. „Die Behinderten, bei denen es sich ausschließlich um Muslime handelt“, so Pater David Fernandez vom Institut des Menschgewordenen Wortes in Aleppo zum Fidesdienst, „mussten die Einrichtung verlassen, in der sie untergebracht waren, wie dies fast alle Einwohner des Stadtteils taten. Wir haben eine Unterkunft für sie gesucht und das Apostolische Vikariat hat uns ein Studentenheim zur Verfügung gestellt, das derzeit nicht bewohnt ist. Doch dort gibt es kein fließendes Wasser und mit den steigenden Temperaturen befinden sich diese Menschen mit einer Behinderung zunehmend in Schwierigkeiten. Die freiwilligen Helfer, die sie betreuen versuchen Wasser zu besorgen.“
Neben den im Studentenwohnheim untergebrachten Menschen mit Behinderung werden ältere und kranke Menschen, die unter denselben Bedingungen leben, von den Schwestern von Mutter Teresa betreut. „Vor dem Hintergrund der Tragödie des Krieges“, so P. Fernandez, „sind Gesten der Nächstenliebe ein besonders leuchtendes und berührendes Geschenk“. Der Missionar bestätigt im Gespräch mit dem Fidesdienst den Beschuss des von vielen Christen bewohnten Stadtviertels Sulaymaniyah durch die Rebellen. Ziel war eine Stellung der Regierungssoldaten, doch bei den Angriffen wurden auch zivile Ziele unter Beschuss genommen. Auch der Sitz des syrisch-orthodoxen Metropoliten, wo üblicherweise der Entführte Bischof Gregorios Yohanna Ibrhahim wohnt, wurde beschädigt. Der Bischof befindet sich zusammen mit dem griechisch-orthodoxen Metropoliten Boulos al-Yazigi seit drei Wochen in den Händen der Entführer. (GV) (Fidesdienst, 11/05/2013)


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