ASIEN/SYRIEN - Bischof Audo: Orthodoxe Gläubige feiern Ostern im Zeichen der Sorge

Montag, 6 Mai 2013

Aleppo (Fidesdienst) – „Sie sangen zwar, ‚Christus ist auferstanden’, doch während sie den Jubelgesang angestimmten, hatten sie Tränen in den Augen. Und die Gebete vermischten sich mit Klagen.“ So beschreibt der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo die Osterfeierlichkeiten der orthodoxen Christen in Syrien. Die bereits unter den Folgen des Konflikts leidenden Gemeinden in Aleppo sind besorgt um ihre entführten Bischöfe Mar Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos al-Yazigi, die sich seit zwei Wochen in den Händen nicht identifizierter Entführer befinden. Außerdem wurden bereits vor drei Monaten zwei Priester entführt. „Alle hier sprechen ständig von den Entführten“, so Bischof Audo weiter, „Alle fragen sich, was aus den Bischöfen, de Priestern und aus den Gläubigen selbst wird. Dass so viel Zeit vergeht, ist kein gutes Zeichen“.
Der tägliche Kampf ums Überleben trübt auch den Blick für die allgemeine Entwicklung des Konflikts und die Folgen der israelischen Luftangriffe und die Gefahr einer regionalen Ausweitung der Unruhen. „Oft gibt es keinen Strom und kein Wasser, es ist schwierig, sich im Fernsehen zu informieren, oft bleibt keine Zeit dazu. Als Vorsitzender der Caritas bekomme ich ständig Besuch von Menschen, die mich um Hilfe bitten. Und ich persönlich kann Aleppo nicht mehr verlassen, weil es zu gefährlich ist“. (GV) (Fidesdienst, 06/05/2013)


Teilen: