AMERIKA/HONDURAS - Gespräche über Waffenstillstand zwischen den Banden nach dem Vorbild El Salvadors

Freitag, 3 Mai 2013

San Pedro Sula (Fidesdienst) – „Wir befinden uns in einem Prozess der Rückkehr zur Achtung des Lebens und sprechen dabei mit den beiden größten bewaffneten Banden“, so der Weihbischof von San Pedro Sula, Romulo Emiliani Sanchez (cmf) im Interview mit einem lokalen Radiosender zu den geplanten Gesprächen mit kriminellen Banden in Honduras, bei denen über einen Waffenstillstand nach dem Vorbild von El Salvador. In der Diözese San Pedro Sula ist vor allem die Situation in den Vollzugsanstalten besonders kritisch (vgl. Fidesdienst vom 12/09/2013).
Zu den beiden größten im Land aktiven Banden gehören die „Mara Salvatrucha“ (MS) und die so genannte „Bande 18“, die dank der bisher unternommenen Vermittlungsbemühungen bereits rechtlichen Schritten gegen Kriminelle zustimmten. Der Bischof berichtet von einem gewissen Misstrauen der Regierung gegenüber den Banden, doch „es gibt Beispiele, wie El Salvador, Guatemala und Kolumbien“, wo die Regierung im Bemühen um Frieden mit den Guerillakämpfern verhandelten.
Bischof Emiliani betont, dass die Friedensgespräche voraussichtlich sehr lange dauern werden, denn „es ist ein schwieriger Prozess, dessen Ergebnisse erst nach Generationen sichtbar sein werden. Wir säen aus, doch andere werden Ernten“.
Im Zeichen der Friedensbereitschaft stifteten die Banden für eine Schule in einem armen Stadtviertel von San Pedro Sula insgesamt 60 von Häftlingen aus ihren Reihen hergestellte Schulbänke. Bei den Mitgliedern der beiden Banden handelt es sich vor allem um Jugendlichen aus armen Verhältnissen, ohne Arbeit und Bildung oder soziale Unterstützung. (CE) (Fidesdienst, 03/05/2013)


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