AFRIKA/ÄGYPTEN - Koptisch-katholischer Bischof Fahim Hanna: Treffen zwischen Papst Franziskus und Papst Tawadros möge die Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen fördern

Dienstag, 30 April 2013

Minya (Fidesdienst) – Der bevorstehende Besuch des koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. bei Papst Franziskus am Samstag, den 11. Mai „könnte zu wichtigen und positiven Ergebnissen führen. Ich wünsche mir, dass auch der theologische Dialog wieder aufgenommen wird, damit es einen wirklichen Neubeginn auf dem Weg zu vollen Gemeinschaft gibt“, so der koptisch-katholische Bischof Boros Fahim Awad Hanna, der seit kurzem zum Bischof der koptisch-orthodoxen Eparchie Minya, rund 250 Kilometer südlich von Kairo ernannt wurde (wo auch der heutige koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak und dessen Vorgänger Antonios Naguib als Bischöfe tätig waren).
Der Besuch von Papst Tawadros bei Papst Franziskus (die erste Auslandsreise des koptischen Patriarchen, seit seiner Wahl am 4. November) findet 40 Jahre nach dem Treffen zwischen Papst Paul VI. und Papst Shenouda III., dem Amtsvorgänger des jetzigen Patriarchen, in Rom statt. Bei diesem Anlass wurden zwischen den beiden Kirchen der Beginn eines theologischen Dialogs auf den Weg, der 1988 zu einer gemeinsamen Erklärung zur Christologie führte, und Jahrhunderte lange Missverständnisse und Misstrauen beenden sollte.
Diese Erklärung, so Bischof Fahim Hanna „hatte jedoch keine praktischen Auswirkungen. Ich wünsche mir, dass beim Besuch des neuen orthodoxen Patriarchen beim neuen Bischof von Rom gewisse Annäherungsgesten der jüngsten Vergangenheit, sowohl auf spiritueller als auch auf geistlicher Ebene, vertieft werden können, damit dies auch auf theologischer und lehramtlicher Ebene stattfindet.“ Papst Tawadros, so Bischof Fahim Hanna weiter, „hat oft hervorgehoben, dass die Hirten und Gläubigen der Kirchen in Ägypten Schritte der Annäherung auf freundschaftlicher, pastoraler und karitativer Ebene unternehmen sollen, wobei die Aufgabe der lehramtlichen Fragen den Theologen überlassen bleibt. Ich hoffe, dass der Besuch des neuen Patriarchen beim neuen Papst eine mögliche Wiederaufnahme des vertieften und respektvollen theologischen Dialogs vorsieht, damit ein Weg beschritten wird, der eines Tages zur vollen Einheit der Sakramente führen wird.“ (GV) (Fidesdienst, 30/04/2013)


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