AFRIKA/MOSAMBIK - Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Oppositionspartei gab es mindestens vier Tote

Freitag, 5 April 2013

Maputo (Fidesdienst) – Bei Auseinandersetzungen, zu denen es in den frühen Morgenstunden des gestrigen 4. April bei einem Angriff von Mitgliedern der mosambikanischen Oppositionspartei Renamo auf die Polizeistation in Muxunbgué (Provinz Sofala) kam, starben insgesamt 6 Menschen, weitere 16 wurden verletzt. Die Kämpfer der Renamo überfielen die Polizeikaseren in der Absicht Parteimitglieder zu befreien, die wenige Stunden zuvor festgenommen worden waren. Die Oppositionspartei kämpfte 16 Jahre lang in einem Bürgerkrieg, der 1992 beendet wurde gegen die Regierung der Frelimo. Heute ist sie die größte Oppositionspartei des Landes. Seit einigen Monaten wuchs die Spannung, nachdem der Anführer der Renamo, Alfonso Dhlakama sich in die ehemalige Militärbasis seiner Bewegung in den Wald bei Gorongosa in der Provinz Sofala zurückgezogen hatte, wo er bewaffnete Kämpfer um sich versammelte. Von Dort aus stellte er dem Präsidenten Armando Guebuze ein Ultimatum: er soll die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit akzeptieren.
„Es handelt sich um eine besorgniserregende Eposode, der man jedoch nicht allzu viel Bedeutung beimessen sollte. Bisher kam es nur in dieser Region zu Unruhen“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen zum Fidesdienst. „Es gibt Teile der Renamo, die eine harte Linie vertreten, doch es gibt auch immer wieder Aufrufe zur Ruhe und zur Beendigung dieser Störaktionen und der Wiederaufnahme eines Dialogs zwischen en Parteien. Solche Appelle kommen nicht nur aus Kreisen der katholischen Kirche sondern auch von anderen christlichen Konfessionen“. Am 8. April werden die Bischöfe zu ihrer Vollversammlung zusammenkommen und voraussichtlich eine gemeinsame Erklärung zur Situation im Land veröffentlichen.
„Die Regierung versucht auf der einen Seite eine gemäßigte Haltung einzunehmen, damit die Kontroverse überwunden werden kann, muss auf der anderen Seite aber auch Zeigen, dass sie die Situation unter Kontrolle hat und deshalb eingreifen, wobei es zu Auseinandersetzungen kommt. Die Spannungen müssen vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wahlen im November gesehen werden, die die Renamo boykottieren will“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 05/04/2013)


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