ASIEN/PAKISTAN - Hinter den jüngsten Übergriffen auf Christen könnten sich Interessen des Immobiliensektors verbergen

Mittwoch, 13 März 2013

Lahore (Fidesdienst) – Hinter dem Überfall auf das mehrheitlich von Christen bewohnte Stadtviertel „Joseph Colony“ im Zentrum von Lahore (Provinz Punjab), sollen sich finanzielle Interessen des Immobiliensektors verbergen, die darauf abzielen, die Christen aus dem Stadtteil zu vertreiben.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, war der Überfall sorgfältig vorbereitet: dabei wird auch auf die Verantwortlichkeit der Polizei hingewiesen, der es nicht gelungen war, den Überfall zu verhindern. Das Oberste Gericht bezeichnete das Vorgehen der Sicherheitskräfte bereits als „wenig zufrieden stellend“. Die Einwohner der Kolonie sollen bereits am Freitagabend unter dem Vorwand der eigenen Sicherheit evakuiert worden sein.
Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten fordert der katholische Minister für Harmonie Akram Masih Gill forderte transparente Ermittlungen und vermutet, dass sich hinter dem Übergriff auf die Joseph Colony eine so genannte „Landmafia“ verbergen könnte, die das Stadtviertel für neue Immobilienprojekte nutzen will.
Unterdessen gedenken Christen in Pakistan am heutigen 11. März im Rahmen eines Trauertages an den Tod einer Christin, die an den Folgen des Einsatzes von Tränengas durch die Polizei bei einer Protestkundgebung in Yohannabad starb. In diesem Zusammenhang fordern christliche Gläubige: „Wenn die Polizei mit Tränengas gegen eine Kundgebung vorgeht und dabei eine Christin tötet, weshalb hat sie dies nicht gegen die Muslime getan, die unsere Wohnungen in Brand gesteckt haben?“ (PA) (Fidesdienst, 13/03/2013)


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