ASIEN/PAKISTAN - Übergriffe auf Christen: Oberstes Gericht greift ein, Politiker und Religionsführer zeigen sich solidarisch

Montag, 11 März 2013

Islamabad (Fidesdienst) – Am heutigen 11 März finden vor dem Obersten Gericht in Pakistan erste Anhörungen zu den Übergriffen auf die „Joseph Colony“ in Lahore statt, wo 178 Wohnungen christlicher Gläubigen in Brand gesteckt wurden. Der Vorsitzende des Obersten Gerichts, Iftikhar Muhammad Chaudrhry befasst sich persönlich mit dem Fall. Die Berichte zu den Übergriffen wurden vom Polizeichef der Provinz Punjab und vom Staatsanwalt der Provinz vorgelegt.
Unterdessen äußerten sich angesichts des wachsenden Drucks in der Öffentlichkeit auch Politiker und Religionsführer zu den Vorfällen. In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, fordert der Staatsekretär für Harmonie „transparente Untersuchungen“ und „die umgehende Festnahme der Schuldigen“. Dabei beklagt er „eine Mentalität, die zu einer Spaltung zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Pakistan führt“ und das Verhalten derjenigen, „die sich nicht an die Gesetze halten“. Bhatti fordert „kollektive Bemühungen zur Förderung der Harmonie und Beendigung der Intoleranz“. Imran Khan, Vorsitzender der Partei „Pakistan Tahrik-e-Insaf“ verurteilte die Gewalt und betonte: „Wenn die Schuldigen des Massakers in Gojra (eine ähnliche Episode, zu der es vor einigen Jahren kam, Anm. d. Red.) der Justiz übergeben worden wären, hätte es die Übergriffen in Adami Bagh nicht gegeben“. In Karachi nahmen Mitglieder des „Mutahida Quomi Movement“ an einer Menschenkette mit Christen teil, die gegen die Vorfälle protestieren und den Rücktritt der Regierung von Punjab forderten.
Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, äußerten sich auch Vertreter von 30 sunnitischen Kranschulen der Bewegung „Sunni Tehreek“ solidarisch mit den Christen. Die muslimischen Bewegungen „Jamat-e-Islami“ und „Jamiat Ulema-e-Islam“ unter Leitung von Razlur Rehman verurteilten die Episode und betonten „dies ist der islamischen Religion fremd“. (PA) (Fidesdienst, 11/03/2013)


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