AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Weitere Gefechte im Nordkivu auch nach den Vereinbarungen von Addis Abeba

Donnerstag, 7 März 2013

Kinshasa (Fidesdienst) – Über 120 Menschen kamen bei Gefechten in Masisi und Rutshuru (90 Kilometer von Goma, der Hauptstadt des Nordkivu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo) ums Leben. Dies berichtet die Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo (CENCO) auf ihren Internetseiten. Zwischen dem 27. und dem 28. Februar standen sich bei den Gefechten in der Region die Soldaten der regulären Streitkräfte (Forces Armeées de la République Démocratique du Congo – FARDC) und die Milizionäre der Armée du Peuple pour un Congo Libre et Souverain (APCLS) gegenüber. Die Rebellen gehören zu den größten der insgesamt 30 bewaffneten Gruppen die in der Region aktiv sind. Wie die CENCO berichtet handelt es sich bei den Opfern mehrheitlich um Angehörige der Stämme der Hunde, Nande und Hutu.
Bei den Gefechten wurde auch das Einkaufszentrum in Kitchanga zerstört: „Hotels, Geschäfte, Lagerhallen, Apotheken und Restaurants wurden verwüstet und in Brand gesteckt. Die Stadtviertel Camp Sayo und Mberere wurden zu 90% verwüstet. Nach Angeben des Roten Kreuzes wurden 246 Häuser in Brand gesteckt.“
Die APLS setzt sich aus Mitgliedern des Hunde-Volkes zusammen und wird von dem selbsternannten General Janvier Karairi geleitet. Wie einheimische Quellen berichten, kam es zu den Gefechten, da es sich bei den Soldaten der FARDC, die in der Region stationiert wurden um ehemalige Tutsi-Rebellen handelt, die in die regulären Streitkräfte integriert wurden.
Trotz der Vereinbarungen von Addis Abeba (vgl. Fidesdienst vom 06/03/2013) gibt es im Nordkivu keinen Frieden. Grund dafür ist auch, dass es in den Reihen der größten in der Region aktiven Rebellengruppe M23 zu einer Spaltung gekommen ist und die beiden Fraktionen sich nun gegenseitig bekämpfen (vgl. Fidesdienst, 01/03/2013). (LM) (Fidesdiesnt, 07/03/2013)


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