ASIEN/TÜRKEI - Intoleranz gegenüber protestantischen Religionsvertretern: Pastor wurde des Landes verwiesen, ein anderer konnte einem Anschlag entgehen

Mittwoch, 27 Februar 2013

Istanbul (Fidesdienst) – Der amerikanische Pastor Jermeiah Ian Mattix, der seit über 10 Jahren die protestantische Gemeinde in Diyarakir betreute, wurde des Landes verwiesen. Begründung: er verrichte „illegale Arbeit“. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, war der Pastor seit Jahren im Besitz eines Tourismus-Visums in seinem Pass, das immer problemlos erneuert wurde. In den vergangenen Wochen war er von Beamten in Zivil kontrolliert und beim zuständigen Migrationsbüro gemeldet worden, da er „ohne Genehmigung arbeitet“. Die türkischen Behörden beschlossen darauf hin, ihn des Landes zu verweisen. Die Gemeinde musste eine Strafe bezahlen. Nach Aussage des Pastors wussten die Behörden „welche Art von Arbeit“ er verrichte. Wie Protestantische Gemeinde in Diyarbakir bestätig, war aus den USA entsandt worden. In der Türkei habe er auf freiwilliger Basis und ohne Gehalt gearbeitet. Die Gemeinde bittet die Regierung und die zuständig Behörden um eine Aufenthaltserlaubnis für „religiöse Amtsträger“, wie sie auch für Imam in anderen europäischen Staaten erteilt werde.
Von einem weiteren Fall des Vorgehens gegen Vertreter der protestantischen Kirche berichtet die Gemeinde Izmit, wo 14 Verdächte im Fall des versuchten Mordes an dem protestantischen Pastor Emre Kraali festgenommen wurden. Mitglieder einer Terrorgruppe hatten sich im Januar unter protestantische Gemeinde in Izmit gemischt und versucht einen Anschlag zu verüben. Zwei der festgenommenen besuchten die Gemeinde über ein Jahr lang, wobei sie versuchten sich mit dem Pastor und seiner Frau anzufreunden. Die Vereinigung der protestantischen Kirchen der Türkei meldet ein Dutzend solcher Fälle der Intoleranz gegenüber Pastoren und Gläubigen im Jahr 2012 und bittet um Respekt der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in der Türkei. (PA) (Fidesdienst, 27/02/2013)


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