AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Trotz neuer Regierung der Nationalen Einheit ist die Lage nicht stabil

Dienstag, 12 Februar 2013

Bangui (Fidesdienst) – Die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit konnte bisher nicht zur Überwindung der Instabilität beitragen. Wie die einheimische Presse berichtet, werden, obschon haben die Rebellen des Seleka-Bündnisses in der neuen Regierung wichtige Ministerien innehaben (darunter auch das Verteidigungsministerium), werden weitere Unruhen aus verschiedenen Teilen des Landes Gewalt gemeldet, die von Rebellen an Zivilisten verübt wird.
Ein Politikwissenschaftler der Universität Bangui erklärt gegenüber der Agentur „Centrafiquepress“, dass verschiedenen kämpfenden Gruppen eigenständig handeln und die Führungskräfte des Bündnisses diese nicht mehr kontrollieren. Der Experte bekräftigt außerdem, dass die Anführer der Seleka in diesem Sinne Kontakt zu den eigenen Truppen vor Ort im ganzen Land aufnehmen und ihnen die Inhalte der Vereinbarungen erklären sollten, die in Libreville am 11. Januar unterzeichnet wurden und zur Bildung der Regierung der Nationalen Einheit führten.
Besonders instabil ist die Lage in Kaga Bandoro, von wo Erzbischof Albert Vanbuel sich mit einem Appell an das kirchliche Hilfswerk „Kirche in Not“ wandte.
Die Diözese Kaga Bandoro liegt am Weg, der vom Tschad und dem Sudan in die zentralafrikanische Hauptstadt führt und ist ein „obligatorischer Durchgang für viele Rebellengruppen in unserem Land“, heißt es in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Die Rebellen des Seleka-Bündnisses kamen wenige Tage vor Weihnachten nach Kaga Bandoro, wo zunächst die Gemeindeverwaltung, dann die Präfektur und das Gericht und schließlich am 16. Januar das Bischofshaus geplündert wurde. Die Rebellen sollen auch verschiedene Getreidelager geplündert und ein Treibstoffdepot in Brand gesteckt haben.
Wie aus Schätzungen der FAO hervorgeht, haben Hunderttausende infolge der Unruhen in den Wäldern Zuflucht gesucht. Allein in der Diözese Kaga Bandoro wurden 450 Flüchtlinge aufgenommen. Ein Großteil der Bevölkerung leidet unter Mangelernährung und Krankheiten sind weit verbreitet. Medizinische Versorgung gibt es nicht. In den wenigen noch funktionieren Gesundheitseinrichtungen fehlen Medikamente. Die Kirche ist für die Einheimischen oft der einzige Bezugspunkt. Unterdessen stellte „Kirche in Not“ dem Bischof bereits erste Nothilfen im Umfang von 40.000 Euro zur Verfügung. (LM) (Fidesdienst, 12/02/2013)


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