VATIKAN - Erzbischof Savio Hon Tai Fai, Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, zum Rücktritt des Papstes

Dienstag, 12 Februar 2013

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Der Sekretär der der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Savio Hon Tai Fai äußert sich gegenüber dem Fidesdienst wie folgt zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. „Diese Nachricht kam für mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel und ich war zunächst verblüfft. Meine Empfindungen sind sehr viele und unterschiedlicher Art und sie vermischen sich mit einer Art Melancholie. Auf der einen Seite ist mein Herz schwer, auf der anderen Seite schätze ich den Papst aus tiefstem Herzen. Er war und ist mein geliebter Hirte, Vater und Lehrer. Ganz unerwartet hat er beschlossen auf das Petrusamt zu verzichten und ich fühle mich sehr traurig. Doch dies ist eine Entscheidung, die er nach sorgfältigem Nachdenken und intensivem Beten getroffen hat. Ich kann nicht anderes als Respekt und Verständnis dafür empfinden. Auch meine Mitarbeiter im Missionsdikasterium fühlen wie ich und sind eng mit ihm verbunden.
Unser Präfekt hält sich als Sondergesandter des Papstes zu einem Pastoralbesuch in Indien auf. Ich glaube, dass er, auch wenn er in weiter Ferne ist, die Ortskirche zum Gebet für den Heiligen Vater ermuntert. Auch in unserer Kongregation haben wir in der Gemeinschaft mit unserem Präfekten beim heutigen Angelusgebet für den Papst gebetet. Morgen werden wir bei der Messe zum Aschermittwoch mit allen Mitarbeitern gemeinsam beten, in Verbundenheit, Treue und Solidarität, wie immer.
Papst Benedikt XVI. hat sein ganzes Leben in den Dienst der Kirche gestellt. Er glaubt fest, dass sein Amt in der Kirche allein „durch Christus, mit Christus und in Christus“ zur Herrlichkeit Gottes beitragen und den Menschen Heil bringen kann. Die Zeit vergeht fast ohne, dass wir es merken, und auch der Papst fühlt, dass „dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben… Im Bewußtsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri“ (Declaratio von Papst Benedikt XVI. zum Rücktritt vom Amt des Bischofs von Rom und Nachfolgers Petri, 11. Februar 2013).
Doch er tritt nicht wirklich von seinem Dienst in der Kirche zurück, denn er möchte sich dem Gebet widmen und sich so zum Instrument in den Händen Gottes machen. Er hat alles zum Wohl der Kirche getan. Sein Rücktritt kann als ‚Amen’ vor Gott bezeichnet werden. Der Körper ist durch das Alter geschwächt, doch der Geist ist stark. Mit seiner Demut hat dieser Papst ein weiteres Mal mein Herz erobert!“. (Fidesdienst, 12/02/2013)


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