AMERIKA/KOLUMBIEN - Mit neuer Gewalt gefährden die FARC-Rebellen die Friedensgespräche

Freitag, 1 Februar 2013

Bogotà (Fidesdienst) – Zwei Polizeibeamte wurden verschleppt und in der Stadt Policarpa im Süden Kolumbiens kam es zu Ausschreitungen mit den staatlichen Sicherheitskräften, bei denen vier Soldaten starben: damit wurde der von den Rebellen der FARC vom November vergangenen Jahres bis 20. Januar erklärte „unilaterale Waffenstillstand“ unterbrochen, was die derzeit in Havanna (Kuba) stattfindenden Verhandlungen gefährdet. Die FARC machten öffentlich ihren Anspruch auf die „Festnahme von Kriegsgefangenen“ geltend.
Nach Ansicht des Sekretärs der bischöflichen Kommission für Kommunikation, Bischof Hector Gutierrez Pabon von Engativa, machen die Rebellen damit „die Illusion einer Aussöhnung“ zunichte, während das ganze Land hoffnungsvoll auf die Friedensverhandlungen in Havanna blickte.
Die Nachricht von neuer Gewalt und Episoden der Entführung ist für den Bischof „sehr bestürzend, da die Menschen in Kolumbien nach vielen Anstrengungen in einem Geist des Friedens, der Harmonie und der Aussöhnung leben“. Bischof Gutierrez betont: „Es nützt nichts, wenn die FARC behauptet, die Opfer der Entführungen seien keine Zivilisten sondern Polizeibeamte und Soldaten: auch bei ihnen handelt es sich um Bürger, Väter, Männer, die sich in den Dienst des Landes stellen“. Mit einer solchen Haltung, so der Bischof, verstießen sie gegen Menschenrechte und „zerstören die Hoffnung auf Frieden“. Was die Zukunft der Verhandlungen zwischen der Guerilla und der Regierung anbelangt, fordert Bischof Gutierrez die FARC zur Teilnahme an demokratischen Wahlen auf: „Wenn sie wirklich ein Programm haben, mit dem sie ein schwieriges Land regieren können, dann müssen sie dies auf demokratische Weise tun und an den Wahlen teilnehmen“. (CE) (Fidesdienst, 01/02/2013)


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