ASIEN/JORDANIEN - Leiter des „Catholic Center for Studies and Media“: Sekten gefährden Beziehungen zwischen Christen und Muslimen

Donnerstag, 31 Januar 2013

Amman (Fidesdienst) – Zeugen Jehovas und US-amerikanische Sekten gefährden mit ihren Werbemethoden die Beziehungen zwischen den antiken christlichen Kirchen und der muslimischen Mehrheit. Davor warnt der jordanische Priester Rifat Bader, Leiter des Catholic Center for Studies and Media mit Sitz in Amman. „In jüngster Zeit“, so Bader zum Fidesdienst, „haben sich viele Familien an mich gewandt, um sich über die Beharrlichkeit zu beschweren, mit denen Zeugen Jehovas bitten, in die eigenen Wohnungen einzutreten und dort Werbematerial zu hinterlassen.“
Der Priester erinnert auch daran, dass bereits 2008 verschiedene jordanische Kirchenvertreter in einem Gemeinsamen Dokument auf die Gefahr der Auswirkungen der Tätigkeit Dutzender Prediger hingewiesen hatten. „Die Zeugen Jehovas und Vertreter anderer Sekten“, so Pfarrer Bader, „machen in den Städten und Dörfern auch bei muslimischen Familien Werbung. Sie lesen aus ihrer Bibel und ihrem Evangelium. Auch wenn sie den Dreifaltigkeitsglauben nicht teilen, sprechen sie von Jesus und werden damit für Christen gehalten. Auf diese Weise entsteht Verwirrung und sie verstoßen gegen den traditionellen Respekt, aufgrund dessen unsere Religionsgemeinschaft auf das Abwerben von Gläubigen verzichten“. Nach Ansicht des Geistlichen stellt das Phänomen aber auch eine pastorale Herausforderung für christliche Kirchen dar, denn „wenn sich unsere Gläubigen abwerben lassen und sich von Sekten angezogen fühlen, dann haben sie den Reichtum des eigenen Glaubens, in dem sie aufgewachsen sind, nicht verstanden“. Gleichsam bekräftigt Pfarrer Bader mit die Gültigkeit des Prinzips der Religionsfreiheit: „Wir wünschen uns, dass sich auch in der arabischen Welt ein Sinn für die Religions- und Gewissensfreiheit entfalten kann. Doch aggressive Werbemethoden unter den Glaubenden können mit diesem Prinzip der Religionsfreiheit gerechtfertigt werden“. (GV) (Fidesdienst, 31/01/2013)


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