ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe fordern im Vorfeld der Wahlen Gesetz gegen Macht politischer Dynastien

Mittwoch, 30 Januar 2013

Manila (Fidesdienst) – Die Korruption und die Macht politischer Dynastien, die das öffentliche Leben beeinflusse, sind ein Hindernis für die Demokratisierung des Landes. Dies betonen die philippinischen Bischöfe in einer Erklärung zum Abschluss ihrer Vollversammlung. Das Dokument ist unterzeichnet vom Vorsitzenden der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof José Palma von Cebu. Mit ihrem Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt, wenden sich die Bischöfe an die Katholiken des Landes mit Blick auf die Parlamentswahlen am 13. Mai 2013.
Grundlage der Reflexion ist die Soziallehre der Kirche, wobei verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens erwähnt werden, darunter auch der Lebensschutz mit Blick auf das kürzlich verabschiedete Gesetz zur Reproduktiven Gesundheit. Erstmals befassen sich die Bischöfe jedoch mit einem schmerzlichen Aspekt der philippinischen Geschichte: die politische und wirtschaftliche Macht der Familiendynastien.
„Poltische Dynastien sind Nährboden für Korruption und Unfähigkeit“, und „Politik sollte nicht auf der Grundlagen der Interessen einiger Familien oder einer politischen Partei monopolisiert werden.“. Dabei prangern die Bischöfe auch Verzögerungen bei der Verabschiedung eines Gesetzes an, das die politischen Dynastien verbietet, wie dies von der Verfassung des Landes vorgesehen ist. „Diese Situation führt zu Korruption und verhindert den allgemeinen Zugang zur politischen Macht, der grundlegende Voraussetzung der Demokratie ist“. In diesem Zusammenhang betonten die Bischöfe: „Sollte der Kongress auch künftig die eigenen moralischen und von der Verfassung vorgeschriebenen Pflichten ignorieren, wird die Kirche Bürgerinitiativen unterstützen, die ein solches Gesetz durchsetzen wollen“.
Wie aus Daten hervorgeht, die das „Center for People Empowerment in Governance“ dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, gibt es auf den Philippinen insgesamt 178 „mächtige politische Dynastien“. Bei einhundert davon handelt es sich um „alte Clans“, darunter auch die Familie Marcos und Aquino, die anderen sind die „neue Elite“, die nach dem Sturz der Diktators Marco 1986 entstanden sind.
In ihrem Dokument warnen die Bischöfe auch vor Wahlbetrug und Stimmenkauf und erinnern an die „Not der Armen“, wobei sie sozialer Gerechtigkeit fordern“. (PA) (Fidesdienst, 30/01/2013)


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