AFRIKA/ÄGYPTEN - „Quotenregelung“ für Kopten: Nein Danke!

Donnerstag, 17 Januar 2013

Kairo (Fidesdienst) – Der Vorschlag einer Quotenregelung für Kopten auf den Listen bei den kommenden Parlamentswahlen (vgl. Fidesdienst vom 14/01/2013) stößt auf Ablehnung unter den christlichen Gemeinden in Ägypten. Zahlreiche koptische Religionsvertreter äußerten sich in einer gemeinsamen Presseerklärung dazu, darunter auch der ehemalige Fremdenverkehrsminister Mounir Fakhry Abdel- Nour und der Anführer der 2004 gegründeten Oppositionsbewegung KIFAYA, die an den Aufständen gegen das Mubarak-Retime beteiligt war. „Wir lehnen eine Aufspaltung des Landes auf religiöser Basis ab“, betonen sie in ihrer Erklärung.
Gegenüber dem Fidesdienst äußert sich auch der koptische Weihbischof von Alexandrein, Botros Awad Hanna, im Hinblick auf eine solche Quotenregelung verwundert: „Das Prinzip Christen als solchen eine besondere Behandlung in der Politik vorzubehalten ist als solches unangebracht. Es begünstigt die Spaltung des Landes in religiöse oder moralische Kategorien, wenn politische Vertreter auf der Grundlage solcher Kriterien gewählt werden. Ich ziehe es zum Wohl aller vor, dass kompetente Personen das Land regieren, egal welcher Konfession, welchem Geschlecht, welcher Altersgruppe oder welcher Gesellschaftsschicht sie angehören. Ein Quotensystem führt dazu das sektiererische Strömungen begünstigt und Minderheiten ausgeschlossen werden. Wir sind alle ägyptische Staatsbürger. Wir haben dieselben Rechte und Pflichten, in einem Land, das trotz aller Unterschiede vereint bleiben muss. (GV) (Fidesdienst, 17/01/2013)


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