AFRIKA/ÄGYPTEN - Wird es bei den bevorstehenden Wahlen „reservierte“ Sitze für koptische Abgeordnete geben?

Montag, 14 Januar 2013

Kairo (Fidesdienst) – Bei den kommenden Parlamentswahlen könnte erstmals auch eine koptische Partei antreten, die die Interessen verschiedener Sektoren der Gesellschaft vertritt – Frauen, Jugendliche, einheimische christliche Gemeinden – die sich, trotz ihrer Teilnahme an der Revolution vom 25. Januar, weiterhin ausgeschlossen sehen, nachdem heute Islamisten die ägyptischen Politik dominieren. Die Gründung dieser neuen Partei zog in den vergangenen Tagen der Bürgerrechtskämpfer Naguib Gabriel von der Ägyptischen Union der Menschenrechtsorganisationen (EUHRO) in Betracht. Die neue Partei soll rund 15.000 Anhänger haben und soll eventuelle unter dem Namen „Egypt Beiteinu“ antreten, womit man sich an der „Yisrael Beiteinu“-Partei inspiriert, die Avigdor Liebermann als Plattform für russische Einwanderer in Israel gründete.
Die neue Partei – so Naguib Gabriel – werde sich vor allem kompromisslos für das Prinzip der Staatbürgerschaft, für soziale Gerechtigkeit und Schutz der Menschenrechte einsetzen. In jedem Fall, so der Menschenrechtskämpfer sollten auch mehr koptische Politiker auf den Listen der laizistischen und gemäßigten muslimischen stehen. Im neuen Parlament, so Gabriel, sollte ein Teil der Sitze für koptischen Abgeordneten vorbehalten werden, damit eine angemessene Vertretung garantiert wird.
Der Apostolische Vikar von Alexandria, Bischof Adel Zaki (ofm) betont gegenüber dem Fidesdienst, dass „sowohl die koptisch orthodoxe als auch die koptisch katholische Kirche eine Partei ablehnt, die sich als Partei der Christen darstellt. Alle ziehen es vor, dass Christen sich in pluralistische Parteien engagieren und mit allen anderen zusammenarbeiten. Außerdem werden liberale Parteien sich in einem Bündnis zusammenschließen, um die eigenen Kräfte zu bündeln. In diesem Sinne wäre eine Abspaltung nicht konstruktiv“. (GV) (Fidesdienst, 14/01/2013)


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