ASIEN/JORDANIEN - Erzbischof Maroun Lahham: Wir öffnen unsere Kirchen für syrische Flüchtlinge aus dem Camp Za’atari

Samstag, 12 Januar 2013

Amman (Fidesdienst) – Angesichts der drohenden humanitären Katastrophe im Flüchtlingslager Za’atari – wo durch Schneegestöber und eisigem Regen in den vergangenen Tagen hunderte Zelte beschädigt wurden – öffnet der Patriarchalvikar für Jordanien des Lateinischen Patriarchats Jerusalem, Erzbischof Maroun Lahham, die Pforten der Kirchen und Pfarrgemeinden für syrische Flüchtlinge. „Alle unsere Kirchen und Gemeindesäle, angefangen bei den Räumlichkeiten des Zentrums ‚Notre Dame de la Paix’ in Amman“, so der Erzbischof zum Fidesdienst, „sind bereit für die Aufnahme der christlichen und muslimischen Flüchtligen aus Syrien, die sich bisher im Camp Za’atari aufhalten. Wir werden für alle sorgen, die wir aufnehmen können“.
Vertreter der „Assyrian Human Rights Network“ hatten gestern in einem Appell die Öffnung der Kirchen in Jordanien gefordert, um dort Flüchtlinge aus Za’atari unterzubringen, wo heftige Regenfälle und eisige Temperaturen dazu geführt haben sollen, dass erste Kinder, ältere Menschen und Frauen starben. Den Appell hatten auch Vertreter der syrischen Opposition, darunter der kurdische Aktivist Abdul Basit Sida und der in Saudi Arabien wohnende syrische Geschäftsmann Adib Shishahkly, unterzeichnet.
In den vergangenen Tagen hatte der Leiter von Caritas Jordanien, Wael Suleiman, im Gespräch mit dem Fidesdienst die Schließung des Camps in Za’atari als wünschenswert bezeichnet, wo die widrigen Witterungsverhältnisse zu einer Zuspitzung der bereits prekären Lebensbedingungen der rund 60.000 dort untergebrachten Flüchtlinge geführt haben. Insgesamt halten sich bereits rund über 280.000 syrische Flüchtlinge in Jordanien auf. Saudi Arabien gab gestern die Bereitstellung von Hilfsmitteln in Höhe von 10 Millionen Dollar für Nothilfen nach dem Wintereinbruch bekannt.
Ingesamt halten sich in den Ländern des Nahen Ostens über 600.000 von den Vereinten Nationen registrierte syrische Flüchtlinge auf. Sollte der Konflikt anhalten, könnte deren Zahl bis Juni dieses Jahres auf über eine Million ansteigen. (GV) (Fidesdienst, 13/01/2013)


Teilen: