AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Im Vorfeld der Verhandlungen mit den Rebellen entsendet auch Südafrika Truppen nach Bangui

Montag, 7 Januar 2013

Bangui (Fidesdienst) - Südafrika entsandte rund 200 Soldaten, die zur Gewährleistung der Sicherheit in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik beitragen sollen, die vom Vormarsch der Rebellen des Seleka-Bündnisses bedroht ist. Obschon am morgigen 8. Januar in Libreville (Gabun) Friedensgespräche beginnen sollen eroberten die Rebellen am 5. Januar die beiden Städte Alindao und Kouango in der Nähe von Bambari, einer der wichtigsten Städte des Landes. Die Seleka-Rebellen befinden sich derzeit nach Angaben der zentralafrikanischen Behörden 12 Kilometer vor Damara, rund 75 Kilometer von Bangui entfernt. Damara wurde von dem tschadischen Präsidenten Idriss Deby, dessen Soldaten in den Reihen der Multinationalen Zentralafrikanischen Einheiten stationiert (FOMAC), als „unüberschreitbare rote Linie“.
Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma betont, dass die südafrikanischen Soldaten, deren Zahl innerhalb kurzer Zeit auf 400 aufgestockt werden solle, entsprechend einer von beiden Ländern unterzeichneten Vereinbarung stationiert wurden. Das Mandat der südafrikanischen Soldaten (das am 31. März abläuft), so Zuma, besteht darin, die einheimische Armee beim Prozess der Entwaffnung und der Entmilitarisierung sowie der Wiedereingliederung der Rebellen zu unterstützen.
Vertreter der Rebellen übten unterdessen Kritik an dem Beschluss Südafrikas und bekräftigten, dass bereits Milizionäre und Waffen aus Südafrika in das Land gesandt wurden (vgl. 03/01/2013), wobei der Verdacht besteht, dass Vereinbarungen zum Abbau zentralafrikanischer Bodenschätze durch südafrikanische Unternehmen bestehen. Unabhängige Beobachter weisen indes darauf hin, dass die Frau des südafrikanischen Präsidenten, Nkosazana Dlamini-Zuma, Vorsitzende der Afrikanischen Union ist und dass dies Entscheidungen im Hinblick auf die zentralafrikanische Krise seitens des höchsten interafrikanischen Organs beeinflussen könnte.
Nach Ansicht von Beobachtern aus der Zentralafrikanischen Republik soll die Regierung in Bangui derzeit auch die Bereitschaft Angolas zur Entsendung von Truppen in das Land prüfen. Mit Hilfe der südafrikanischen Soldaten und Soldaten anderer Länder soll Staatspräsident Francois Bozizé die Rückeroberung der besetzen Gebiete planen, sollten die Verhandlungen scheitern. Andere Beobachter vermuten, dass er auch die Kontrolle über die FOMAC-Soldaten aus den Nachbarländern verstärken will.
In Zentralafrika sind unterdessen auch 600 französische Soldaten stationiert und Soldaten der Sondereinheiten der US-amerikanischen Streitkräfte, die im Südosten des Landes nach dem Anführer der Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) suchen. Die ugandischen Rebellen haben ihren Wirkungskreis auch auf andere Länder ausgedehnt. (LM) (Fidesdienst, 07/01/2013)


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