AFRIKA/KENIA - Mindestens 30 Tote bei Überfall auf ein Dorf im Tana River District

Freitag, 21 Dezember 2012

Nairobi (Fidesdienst) – Mindestens 30 Menschen kamen bei einem erneuten Überfall im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Hirten und Bauern im Distrikt Tana River (Kenia) gewaltsam ums leben. Dies teilt das örtliche Rote Kreuz mit. Unter den Opfern befinden sich auch 5 Frauen und 5 Kinder. Eine Gruppe bewaffneter Männer aus dem Stamm der Pokomo (Bauern) überfiel ein Dorf der Orma-Hirten. Wie ein Verantwortlicher der Polizei mitteilt sollen die Angreifer mit Speeren und Kalaschnikow-Gewehren bewaffnet gewesen sein. In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen zischen den beiden Volksgruppen im Zusammenhang mit Streitigkeiten über die Kontrolle von Wasserressourcen und Grundstücken. In der zeit von August bis September starben 110 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Pokomo und Orma.
Nachdem in der Region ein Massengrab mit 100 Leichen entdeckt worden war, bei denen es sich um Opfer der Massaker handelte, hatte der Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue, ein entschlossenes Eingreifen der Behörden zur Beendigung der Gewalt und der Beilegung der Ursachen der Streitigkeiten zwischen den Stämmen gefordert (vgl. Fidesdienst, 19/12/2012). Konflikte zwischen Hirten und Bauern sind in Kenia und auch in anderen Teilen Afrika nicht ungewöhnlich. In der jüngsten Vergangenheit kam es aufgrund der wachsenden Verfügbarkeit von Waffen jedoch immer wieder zu gewaltsamen Episoden mit tödlichem Ausgang. Es wird befürchtet, dass die Konflikte wischen Hirten und Bauern auch zu politischen Zwecken mit Blick auf die Wahl 2013 manipuliert werden. (LM) (Fidesdienst, 21/12/2012)


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