ASIEN/BANGLADESCH - Dramatische Situation der Rohingya: Regierung verbietet Verteilung von Hilfsmitteln an illegale Flüchtlinge

Dienstag, 18 Dezember 2012

Cox’s Bazar (Fidesdienst) – Im August blockierten die bengalesischen Behörden die Verteilung von Hilfsmitteln, einschließlich Medikamente und Lebensmitteln, dreier Hilfswerke, darunter Medecins sans Frontieres (MSF, Action Agaisnt Hunger und Muslim Aid UK, unter den Flüchtligen aus dem Volk der Rohingya, die sich ohne gültige Dokumente im Land aufhalten. Nach Ansicht der Behörden in Bangladesch, sind diese Hilfsmittel ein weiterer Anreiz für Flüchtlinge, in das Land zu kommen. Wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen „UNHCR“ mitteilt, leben in Bangladesche über 200.000 Rohingyas, davon nur 30.000 mit gültiger Aufenthaltserlaubnis. Insgesamt 12.000 Sind in Kutupalong (Distrikt Cox’s Bazar) untergebracht. Weitere 18.000 leben weiter im Süden in Nayapara. Beide Camps befinden sich in zwei Kilometer Entfernung zur Grenze nach Myanmar. Diese Flüchtlinge werden vom Welternährungsprogramm betreut.
Viele Rohingya leben ohne gültige Dokumente im land, nachdem das UNHCR seit 1992 keine weiteren Anmeldungen vornahm. Unterdessen erhalten nur anerkannte Flüchtlinge offizielle Hilfsmittel, während die anderen auf die Hilfe von Nichtregierungsorganisationen angewiesen sind, die bis vor Kurzem in der Region tätig sein durften. Vor dem Verbot der Regierung, waren die Lebensbedingungen in den Camps bereits sehr schlecht. Viele Flüchtlinge leben außerhalb des offiziellen Camps in Kutupalong in provisorischen Hütten und erhalten keine Hilfen. Wie MSF mitteilt, sind 27% der Flüchtlinge in Kutupalong, wo sich rund 20.000 illegale Flüchtlinge aufhalten unterernährt. Die Regierung berichtet von 200-500.000 Flüchtlingen aus dem Volk der Rohingya, die außerhalb der Flüchtlingscamps in Cox’s Bazar, Bandarban und Chittagong leben. Das UNHCR bat die Regierung in Dhaka wiederholt um die Aufhebung des Verbots der Verteilung von Hilfsmitteln. (AP) (Fidesdienst, 18/12/2012)


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