AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Christlicher Denkfabrik im Osten der Demokratischen Republik fordert: „Lasst uns leben!“

Dienstag, 18 Dezember 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – „Die Plünderer haben zu viele Kinder und Frauen in diesem Land Gottes beraubt. Deshalb dürfen wir nicht länger schweigen“, heißt es in einem Brief aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo, der die unmenschliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung anprangert, die nach Ansicht der Autoren nicht nur ein Verbrechen ist sondern auch ein Aufruf an die Kirche, die inmitten menschlicher Verzweiflung Licht der Hoffnung und Botin der Liebe Christi sein sollte.
Eine Antwort auf diese Herausforderung der Evangelisierung versucht die christliche Denkfabrik „Groupe Chrétien de Réflexion et d’Action“ (GCRA) zu geben, die im Juli 2012 in Bukavu (Hauptstadt des Südkivu) tagte. Der Schlussbericht zu dieser Tagung mit dem Titel „Lasst uns leben!“ liegt nun dem Fidesdienst vor. Wie aus dem Dokument hervorgeht, gehören Frauen zu den Hauptopfern der Gewalt in der Region, die dort seit über 15 Jahren anhält. GCRA dokumentiert erschütternde Fälle: Frauen, die vor ihren Ehemännern und Kindern vergewaltigt werden, sexuelle Folter, Morde an Ehemännern, Verschleppung von Kindern, Plünderung und Verwüstung von Wohnungen. „Familien, Gemeinden, Kultur, soziales Leben, alles wird durch diese Handlungen zerstört“, heißt es in dem Bericht, „Es ist ein Prozess der Entmenschlichung, der alles zerstört… bis hin zur Schöpfung. Zweifelsohne verstehen die Verbrecher nicht, dass sie als erste von der Entmenschlichung betroffen sind, die sie anderen zufügen.“
Nach Ansicht des GCRA muss sich die Ortskirche um die Opfer kümmern und sich noch mehr für deren medizinische, psychologische, soziale und seelsorgerische Begleitung einsetzen und macht Vorschläge, wie man Christen vor Ort helfen kann, sich am Licht des Wortes Gottes zu inspirieren, damit das Licht der Hoffnung auch zu jenen getragen werden kann, die jede Hoffnung verloren haben. (LM) (Fidesdienst, 18/12/2012)


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