AFRIKA/SÜDSUDAN - Humanitäre Notlage im Südsudan: Gewalt im Staat Jonglei findet kein Ende

Donnerstag, 6 Dezember 2012

Juba (Fidesdienst) – Seit über einem Jahr herrscht im Südsudan eine humanitäre Notlage. Krieg, Epidemien und Unterernährung gehören zum Alltag der Menschen dort. Im Juli ging aus einer epidemiologischen Untersuchung der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in den Flüchtlingslagern an der Grenze zum Sudan hervor, dass die Sterblichkeitsrate die Schwelle der humanitären Notlage um das Doppelte überschreitet. Jeden Tag starben fünf Kinder. Von der im Staat Jonglei herrschenden Gewalt sind auch die Einrichtungen der Ärzteorganisation betroffen, was die medizinische Versorgung besonders schwacher Bevölkerungsteile behindert. In dem Bericht „Südsudan, eine vergessene Krise. Wie Gewalt gegen Christen die Gemeinschaften zerstört und lebensrettende Maßnahmen in Jonglei verhindert“, dokumentieren die Mitarbeiter der Organisation die Auswirkungen der zerstörerischen Gewalt auf den Alltag und die Gesundheit der Zivilbevölkerung des südsudanesichen Staates. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder. Weitere Auseinandersetzungen zwischen Milizen und südsudanesischen Soldaten führen zu einem Anstieg der Gewalt und Massenflucht. Über 50% der von den Ärzten der Organisation nach den Angriffen im Januar 2012 versorgten Schussverletzungen waren Frauen und Kindern zugefügt worden. Ganze Gemeinden verließen ihre Heimat und suchten Zuflucht in den Wäldern. Ohne Schutz, Lebensmitte und Trinkwasser sind die Menschen der Region auch besonders anfällig für Malaria, Lungenentzündung, Unterernährung und Durchfallerkrankungen. (AP) (Fidesdienst, 06/12/2012)


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