AFRIKA/SIERRA LEONE - Wahlen: Viele Versprechen, doch es fehlen die Ressourcen

Montag, 26 November 2012

Freetown (Fidesdienst) – „Mit diesen Wahlen, die auf vorbildliche und friedliche Weise verliefen, haben die Bürger in Sierra Leone ihren scheidenden Präsidenten im Amt bestätigt. Die Bekanntgabe der Ergebnisse war leider nicht so friedlich, da viele Anhänger des Verlierers dagegen protestierten. Doch die Vorsitzende der National Electoral Commission (NEC), Christiana A.M. Thorpe, ließ die Ergebnisse der Wahl am 23. November bereits offiziell veröffentlichen“, so der aus Italien stammende Xaverianer Missionar P. Gerardo Caglioni, zum Ausgang der Präsidentschaftswahl in Sierra Leona vom vergangenen 17. November (vgl. Fidesdienst vom 17/11/2012).
Ernest Bai Koroma wurde für eine zweite fünfjährige Amtszeit wiedergewählt und besiegte bereits im ersten Wahlgang (mit 58% der Stimmen) seinen Herausforderer, den 48jährigen Julius Maada Bio von der Sierra Leone People’s Party (SLPP), der nur 37,4% der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Die erforderliche Mehrheit liegt bei 55%. Wäre diese nicht erreicht worden, hätte es eine Stichwahl gegeben.
„Beide Kandidaten haben während der Wahlkampagne Engagement für den Aufbau eines besseren Sierra Leone versprochen. Der All People’s Congress (APC) verwies dabei auf die bereits erreichten Verbesserungen der vergangenen Regierung mit Fortschritten bei den Infrastrukturen, in der Landwirtschaft, bei der Lebenserwartung, bei den internationalen Beziehungen und der Entwicklung. Die SLPP erinnerte an die Vergangenheit und die Erfolge bei der Befriedung des Landes und die gute Regierungsführung sofort nach Kriegsende zwischen 2002 und 2007“, so der Missionar.
„Leider konnte niemand genau sagen, woher die Ressourcen für die Verwirklichung der Programme kommen sollen“, so der Missionar weiter. „Dies gilt vor allem auch für die Partei, die die Wahl gewonnen hat. Dies könnte schwer auf der Zukunft des Landes lasten.“ „Ich möchte daran erinnern „dass Sierra Leone in der Vergangenheit als das Athen Westafrikas bezeichnet wurde und nun zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Es befindet sich auf Platz 180 der insgesamt 187 nach dem Stand der Entwicklung aufgelisteten Länder. Die Armut betrifft 78% der Menschen und die Einwohner haben ein Durchschnittseinkommen von 1,25 Euro am Tag“, so P. Caglioni abschließend, der auch Zweifel an der künftigen internationalen Zusammenarbeit und den dabei auftretenden Partnerländern (des Westens oder China?) äußert, „die nicht immer dem Wohl und dem Wunsch Nach Fortschritt der Menschen in Sierra Leone entspricht“. (LM) (Fidesdienst, 26/11/2012)


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