AFRIKA/BURKINA FASO - Bischof von Tenkodogo: „Das kleine Opfer der Witwe gibt auch heute noch Anlass zur Hoffnung“

Samstag, 24 November 2012

Tenkodogo (Fidesdienst) – Der Kamillianerpater Prosper Kontiebo ist seit dem 11. Februar 2012 der erste Bischof der neuen Diözese Tenkodogo südlich von Ouagadougou. Er ist der vierte Bischof in der 400jährigen Geschichte des vom heiligen Kamillus gegründeten Ordens, der am 12. Oktober 1966 mit drei jungen Ordensleuten nach Burkina Faso kam. In einem Bericht, den der Kamillianerpater Felice Ruffini dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, schildert der Bischöfe seine Eindrücke im Amt als Bischof.
„Es war der 32. Sonntag in diesem Jahr 2012 und ich hatte immer noch das Evangelium im Ohr, das ich soeben kommentiert hatte: Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein… (vgl. Mk 12,41-44). Was soll ich dazu sagen“, schreibt Bischof Kontiebo, „Jesus hatte wieder einmal recht… wie immer!“.
„Nach meiner Ernennung zum Bischof“, so der Bischof weiter, „besuchte ich meine alte Großmutter, die in einem Dorf im heißen Afrika lebt. Ich habe ihr eingehend von dem langen und feierlichen Gottesdienst erzählt, bei dem ich zum Bischof einer christlichen Gemeinde im Süden des Landes geweiht wurde und von den tagelangen Feierlichkeiten an denen Tausende Menschen teilnahmen. Während unseres langen Gesprächs, bei dem ich ihr auch ankündigte, dass ich bald nach Rom gehen und dort dem Papst begegnen würde, stand sie auf und holte aus einer Truhe 250 CFA-Fancs, ungefähr 38 Cents, mit denen man sich eine ganze Mahlzeit kaufen kann, legte das Geld in meine Hände und sagte: ‚Das ist nicht für dich… aber wenn du im Petersdom bist schmeiße sie in den Opferkasten zu Füssen des heiligen Petrus…denn es ist für den Papst’.“
„Diese Geschichte aus einer Kirche der heutige Zeit“, so Pater Ruffini abschließend, „zeigt dass trotz aller Sorgen, die wir heute haben, die Kirche immer vom Licht der Hoffnung erleuchtet ist“. (FR/AP) (Fidesdienst, 24/11/2012)


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