AFRIKA/KENIA - Mord an 42 Polizeibeamten zeigt, wie viele Waffen im Umlauf sind und bereitet Sorge im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen

Dienstag, 13 November 2012

Nairobi (Fidesdienst) –Insgesamt 42 Polizeibeamten kamen bei einem Massaker ums Leben, zu dem es am 10. November in der Stadt Baragoi im Norden Kenias kam, wo es seit einiger zeit zu Konflikten zwischen den Hirtenvölker der Samburu und Turkana kommt.
„Die Polizei war mit rund 100 Beamten präsent und wollte die Ordnung in der Region wiederherstellen und weitere Blutbäder wie das vor zwei Monaten im Distrikt Tana River vermeiden, bei dem 100 Menschen starben (vgl. Fidesdienst vom 13/09/2012)“, so en Beobachter aus kirchlichen Kreisen zum Fidesdienst, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. „Die Polizeibeamten sahen sich mit Banditen konfrontiert, die besser bewaffnet waren, als sie selbst und wurden Opfer eines Massakers“.
„Diese Episode ist sehr besorgniserregend, da im Kommenden Jahr in Kenia Parlamentswahlen stattfinden werden. Es wird befürchtet, dass es nach der Wahl zu ähnlichen Unruhen kommen könnte, wie bereits 2007-2008, als tausende Menschen starben“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „Es wird seit langem vermutet, dass Terrornetzwerke große Mengen an Waffen aus Somalia und anderen Nachbarländern nach Kenia einschleusen, damit es anlässlich der Wahl erneut zu Gewalt kommt. Bei den Unruhen in den Jahren 2007-2008 wurden Pfeile und Speere benutzt, nun wird befürchtet, dass Gewehre und Bomben zum Einsatz kommen könnten“.
Die Behörden scheinen solche Vermutungen jedoch nicht ernst zu nehmen, denn „wir befinden uns in der Wahlkampagne, Politiker und Presse zeigen wenig Interesse an diesem Massaker an Polizeibeamten, denn dies würde die Schwäche des Staates unter Beweis stellen“. (LM) (Fidesdienst, 13/11/2012)


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