AMERIKA/GUATEMALA - Unterernährung, Armut, Dürre: Tausende Frauen, Kinder, Indios und Menschen in ländlichen Gebieten sind betroffen

Montag, 5 November 2012

Antigua (Fidesdienst) – Ein baskisches Ärzteteam wird ab dem kommenden 15. November für zwei Wochen in Retalhuleu, rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Guatemalas entfernt, insgesamt 150 chirurgische Eingriffe vornehmen. Seit über 10 Jahren kommen diese Berufsmediziner in ihren Ferien hierher um unter armen Menschen medizinische Versorgung zu gewährleisten. Wirtschaftkrise und Arbeitslosigkeit betreffen vor allem schwache Bevölkerungsteile, darunter Kinder Frauen, Indios und die ländliche Bevölkerung. In Guatemala liegt die Rate der Unterernährung bei 50% und übertrifft damit alle anderen amerikanischen Staaten, einschließlich Haiti. Weltweit steht Guatemala damit an dritter Stelle. Rund 75% der Indios leben in Armut oder extremer Armut.
Über 67% der Kinder im Alter unter fünf Jahren sind arm und leiden an Mangelernährung oder chronischer Unterernährung. Davon sind acht von zehn Kindern aus Indio-Gemeinden. Angesichts dieser Situation brachte die spanische Organisation „Ibermed“ in Zusammenarbeit mit den „Obras Sociales del Santo Hermano Pedro“ der Franziskaner in Antigua de Guatemala, die dort ein Heim für Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung leiten, medizinische Hilfsprogramme auf den Weg. Im Februar 2002 wurde die Nichtregierungsorganisation „Denok Osasunaren Alde (D.O.A.)“ gegründet. Seit 2003 werden in Zusammenarbeit mit dem Ernährungszentrum San Ixtan auch Fortbildungskurse veranstaltet.
In Guatemala ist 58% der Bevölkerung arm, 27 sehr arm und 33% der Indios haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Neben extremer Armut und prekären Arbeitsverhältnissen führte lang anhaltenden Dürre zum Verlust von 80% der Ernte. Nur 54,5% der Bevölkerung wird medizinisch versorgt. (AP) (Fidesdienst, 05/11/2012)


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