ASIEN/BANGLADESCH - Gewalt gegen Frauen nimmt zu: viele sind schutzlos

Montag, 29 Oktober 2012

Dhaka (Fidesdienst) – Wie aus Statistiken der Polizei und Berichten von Nichtregierungsorganisationen hervorgeht, nimmt in Bangladesch die Gewalt gegen Frauen zu. Nach Polizeiangaben kam es 2004 zu insgesamt 2.981 Fällen der Gewalt im Zusammenhang mit Mitgiftzahlungen, während in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 die Zahl der betroffenen Frauen mit 4.563 angegeben wird. Während 2004 insgesamt 2.901 Frauen Opfer einer Vergewaltigung wurden waren es dieses Jahr bereits 2.868. Nach Angaben der Frauenrechtsaktivisten kommt es heut auch zunehmend zu psychischer Gewalt gegen Frauen. Oft werden Gewalttaten verschwiegen. Jedes Jahr werden in Bangladesch im Durchschnitt rund 5.000 Anzeigen wegen Mitgiftstreitigkeiten erstattet, im Jahr 2011 waren es sogar 7.079.
Wie aus Daten der Bangladesh National Women Lawyer’s Association (BNWLA) hervorgeht, gab es in 420 Fällen, in denen im Jahr 2011 eine Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet wurde nur in 286 Fällen zu einer Gerichtsverhandlung. Unterdessen brachte die Regierung in Bangladesch eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg, die die Situation der Frauen verbessern soll, darunter der Suppression of Violence against Women and Children Act des Jahres 2000. Im Jahr 2009 wurde der National Human Rights Act gebilligt, im Jahr 2010 folgte der Domsetic Violence Act. Bangladesch unterzeichnete auch die internationalen Konventionen zum Schutz von Frauen. Trotzdem erfahren auch heute noch viele Frauen nicht genügend Schutz. (AP) (Fidesdienst, 29/10/2012)


Teilen: