AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischof von Rustenburg: „Gewaltbereitschaft wächst und Gewerkschaften verlieren zunehmend die Kontrolle“

Freitag, 12 Oktober 2012

Johannesburg (Fidesdienst) – „Die Gewaltbereitschaft nimmt zu und man weiß nicht, was noch geschehen wird. Die Gewerkschaften verlieren zunehmend die Kontrolle über die Proteste der Bergleute. Die Bergwerksarbeiter distanzieren sich von den Gewerkschaften und wollen ihre eigenen Vertreter wählen. Dabei werden die Normen außer Kraft gesetzt, die von den Gewerkschaftszentralen und der Regierung zur Kontrolle von Arbeitskonflikte festgelegt wurden“, so Bischof Kevin Dowling von Rustenburg (Südafrika) zum Fidesdienst, nachdem am gestrigen 11. Oktober zwei Menschen in einer Barackensiedlung in der Nähe einer Platinmine gewaltsam ums Leben gekommen waren.
„Streikende Bergleute schüchtern weiterhin all diejenigen ein, die zur Arbeit gehen, und dies geschieht auch in den Bergwerken, in denen nicht gestreikt wird“, so Bischof Dowling. Der Bischof von Rustenburg berichtet auch von einem Treffen der christlichen Kirchenvertreter in Marikana, die dort Initiativen der Aussöhnung auf den Weg bringen wollen. Marikana war am 16. August waren bei Ausschreitungen zwischen Bergleuten und Polizeibeamten in Marikana 30 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Die Bergwerkskrise in Marikana wurde mit einer Gehaltserhöhung beigelegt, die jedoch zu Forderungen der Bergleute in anderen Bergwerken geführt hatte.
„Am 28. Oktober wird in der katholischen Pfarrei vor Ort ein Gebet für Frieden und Aussöhnung stattfinden“, so der Bischof von Rustenburg, „Ähnliche Treffen sollen einmal im Monat in verschiedenen christlichen Kirchen stattfinden.“ Dies sei wichtig, dass in Marikana die Lage trotz einer Gehaltserhöhung von 22% weiterhin angespannt bleibe. „Unserer Priester und Hirten werde versuchen, die Gemüter zu beruhigen, bevor die Situation entgleist“, so der Bischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 12/10/2012)


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