AFRIKA/MADAGASKAR - Bildungsprogramme für Kinder mit einer Behinderung auf den Weg gebracht

Dienstag, 2 Oktober 2012

Antananativo (Fidesdienst) – In Madagaskar leben rund 200.000 Kinder mit einer Behinderung, die keine Schule besuchen. Bereits 2008 brachte die Regierung ein Programm zur Integration dieser Kinder auf den Weg. Die Umsetzung des Programms wurde jedoch durch einen Staatsstreich im darauf folgenden Jahr und die damit verbundene Kürzung des Bildungsetats blockiert. Von den ursprünglich vorgesehenen 82 Millionen Dollar im Jahr 2008 konnten im Jahr 2012 mit Hilfe von Spendern insgesamt nur 14,9 Millionen zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen die Einführung des Schulgeldes und die zunehmende Verarmung der Bevölkerung. Nach Angaben des Southern Africa Regional Food Security Update lebte im Februar 2012 vier Fünftel der Bevölkerung von weniger als einem Dollar am Tag, wobei arme Familien 74% des Monatseinkommens für Lebensmittel ausgeben.
In den südlichen Regionen Atsimo Atsinanana, Melaky, Atsimo Andrefana, Androy und Anosy besuchen nur rund 55% der Kinder die Schule. Von rund 100 Kindern die zum Schulbesuch angemeldet sind, erreichen 25 Kinder nicht die Mittelstufe und nur 33 besuchen eine weiterführende Schule. Noch schlechter ist die Lage für Kinder mit einer Behinderung, von denen nur 11% die Schule besuchen. Oft sind es die Eltern, die diese Kinder nicht zur Schule schicken, damit sie nicht ausgegrenzt werden. Zudem sind sie der Überzeugung, dass der Schulbesuch für ein behindertes Kind, Zeit- und Geldverschwendung ist. Im Rahmen der nun mit drei Jahre Verspätung auf den Weg gebrachten Bildungsprogramme zur Integration der Kinder mit einer Behinderung wurden nun 400 Lehrer eigens für die Betreuung von Kindern mit einer Sehbehinderung oder einer geistigen oder körperlichen Behinderung ausgebildet. (AP) (Fidesdienst, 02/10/2012)


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