AFRIKA/SOMALIA - Präsidentschaftswahl am 10. September: 25 Bewerber für das Amt des Staatsoberhauptes

Freitag, 7 September 2012

Mogadischu (Fidesdienst) – Insgesamt 25 Kandidaten, die sich bei den Präsidentschaftswahlen am 10. September um das Amt des Staatsoberhauptes bewerben, wurden von der parlamentarischen Wahlkommission gebilligt. Am heutigen 7. September werden die Kandidaten dem somalischen Parlament das eigene Wahlprogramm vorlegen. Unter den Kandidaten befindet sich auch der Sohn des ehemaligen Diktators Siad Barre. Der Präsident wird vom Parlament gewählt, das in den vergangenen Wochen seine Tätigkeit aufnahm (vgl. Fidesdienst vom 21/08/2012). Erreicht keiner der Kandidaten eine Zwei-Drittel-Mehrheit, ist eine Wahl unter den vier Kandidaten mit den meisten Stimmen vorgesehen. Sollte auch dabei kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreichen, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen.
Die Wahl des Staatschefs ist Teil des von der UNO unterstützten Übergangsprozesses, der nach über 20 Jahren der Abwesenheit glaubwürdiger zentraler staatlicher Organe in Somalia, diese wieder gewährleisten soll. Der Stabilisierungsprozess ist jedoch vor allem unter militärischen Gesichtspunkten noch lange nicht abgeschlossen. In Chisimaio, der letzten Hochburg der Shabaab-Milizen kommt es weiterhin zu Luft-, See- und Bodenangriffen der kenianischen Einheiten (die seit mehreren Monaten in Somalia im Einsatz sind). Diese sollen die Eroberung der Stadt durch die somalische Armee und Truppen der AMISOM (Mission der Afrikanischen Union in Somalia) vorbereiten. Die Shabaab-Milizen greifen unterdessen in anderen Regionen Somalias weiterhin an, darunter auch die Hauptstadt Mogadischu, wo am 6. September ein Sprengstoffanschlag auf ein Panzerfahrzeug der AMISOM verübt wurde. (LM) (Fidesdienst, 07/09/2012)


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