AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bergwerkskrise in Marikana: Vereinbarungen werden nicht von allen beteiligten Parteien unterzeichnet

Donnerstag, 6 September 2012

Johannesburg (Fidesdienst) – Drei Bergbaugewerkschaften, das Unternehmen Lomnine, die das Bergwerk in Marikana betreibt (wo nach Ausschreitungen mit der Polizei bei einem Blutbad am 16. August 34 Menschen starben) und die Südafrikanische Regierung unterzeichneten am 5. September Vereinbarungen über die friedliche Fortsetzung der Lohnverhandlungen.
„Die Vereinbarungen wurden allerdings von der Gewerkschaft AMCU und den Vertretern der streikenden Bergleute in Marikana nicht unterzeichnet. Diese betonten, dass es allein um eine Lohnerhöhung gehe“, so Bischof Kevin Dowling von Rustenburg zum Fidesdienst. „Es handelt sich um eine Erhöhung im Umfang von 300% von den derzeitigen monatlich 4.000 Rand auf 12.500 Rand. Der Verband der südafrikanischen Bergwerke betonte unterdessen, dass eine solche Lohnerhöhung unmöglich ist und zum Bankrott der meisten Bergwerke führen würde“.
Auf der Grundlage der gestern unterzeichneten Vereinbarungen soll in einem friedlichen Klima des gegenseitigen Respekts innerhalb der kommenden 30 Tage der Umfang der Lohnerhöhung festgelegt werden. Doch angesichts der Tatsache, dass die Gewerkschaft, die zu den Streiks aufgerufen hatte, die Vereinbarungen nicht unterzeichnet, könnte es zu weiteren Unruhen kommen.
„Gestern“, so Bischof Dowling, „kam es bei einer weiteren Demonstration sogar zu Morddrohungen gegen die Führungskräfte des Bergwerks. An den Protesten nehmen seit Anfang August rund 3.000 bis 4.000 Bergleute teil. Die restlichen Bergleute würden gerne ihre Arbeit wieder aufnehmen, doch sie sind Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt“, so der Bischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 06/09/2012)


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