AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Premier Zenawi gestorben: es beginnt eine schwierige Zeit

Dienstag, 21 August 2012

Addis Abeba (Fidesdienst) – „Nach dem Tod des Patriarchen der äthiopisch-orthodoxen Kirche, Aboune Paulos (am vergangenen 16. August), ist nun der Tod des Premierministers ein weiterer Schock für das Land“, so einheimische Beobachter aus der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zum Fidesdienst. Heute Morgen gab der staatliche äthiopische Fernsehsender den Tod des Premierministers Meles Zenawi bekannt, der gestern Abend im Ausland (vermutlich in Brüssel) starb, wo er sich seit längerer Zeit zur Behandlung aufhielt.
Zahlreiche Beobachter vermuten, dass der Tod von Zenawi (der Äthiopien seit 1991 regierte) in dem afrikanischen Land zu Chaos führen könnte. „Die Gefahr, dass es zum Chaos kommen könnte, ist reell, auch weil Zenawi die eigene Nachfolge noch nicht auf den Weg gebracht hat und es deshalb keine neue Führungsgeneration gibt“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
„Zu den Verdiensten Zenawis gehört es zwar, dass er den Aufschwung der äthiopischen Volkswirtschaft und die Modernisierung des Landes auf den Weg gebracht hat, doch seine Nachfolger werden sich mit vielfältigen Problemen konfrontiert sehen: von einem möglichen Vormarsch des islamischen Extremismus über die Spannungen zwischen den verschiedenen im Land lebenden Volksstämmen, bis hin zum regionalen Kontext und den Beziehungen zu den Nachbarländern Somalia, Südsudan und Eritrea mit ihren eigenen Problemen, die auch auf Äthiopien übergreifen könnten“, so der Beobachter weiter.
„Wir müssen für den Frieden und die Ruhe in Äthiopien beten und auf eine friedliche Übergangszeit hoffen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 21/08/2012)


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