AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - Katholische Kirche lehnt Schließung der „grenzüberschreitenden Märkte“ ab: sie garantieren den Lebensunterhalt unzähliger Familien

Mittwoch, 4 Juli 2012

Santiago (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in der Dominikanischen Republik lehnt die Schließung der „grenzüberschreitenden Märkte“ ab, die jede Woche entlang der Landesgrenze zu Haiti stattfinden. Eine solche Schließung würde Tausende Familien in Haiti und der Dominikanischen Republik schädigen, die von diesen Marktgeschäften leben.
In einem Leitartikel mit dem Titel „Desamparados“, den die katholische Wochenzeitung „Camino“ in ihrer letzten Ausgabe veröffentlicht, heißt es: „Wer eine Schließung der grenzüberschreitenden Märkte fordert, zeigt damit, dass sein Herz weit von der Grenze entfernt ist“. In der vergangenen Woche hatte der haitianische Premierminister, Laurent Lamothe, die Schließung der Märkte vorgeschlagen. Die Initiative werde im Rahmen einer Reihe von Maßnahmen ergriffen, die zur Bekämpfung von Schmugglerei beitragen und die Steuereinnahmen fördern sollen.
Sollte die Schließung der grenzüberschreitenden Märkte tatsächlich stattfinden, heißt es in dem Leitartikel weiter, dann ignoriere die haitianische Regierung damit die Bedürfnisse der eigenen Bürger, „denn dieser Handel zwischen den beiden Völkern stammt aus der Kolonialzeit und wurde während der Zeit des Embargos gegen Haiti weiter ausgebaut“. Die Kirche fordert in diesem Sinne die haitianische Regierung auf, den Handel nicht zu behindern, „denn dies würde zu einem Anstieg der Armut beitragen. Wenn das Problem Mangelnde Steuereinnahmen sind, dann müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, die nicht zu Lasten der Armen gehen“. (CE) (Fidesdienst, 04/07/2012)


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