ASIEN/MALAYSIA - Kirche begrüßt Kommission für Wahrheit und Aussöhnung

Dienstag, 26 Juni 2012

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – Die malaiische Kirche begrüßt die Einrichtung einer „Kommission für Wahrheit und Aussöhnung“, die sich mit Themen der Korruption und der Diskriminierung im Land befassen soll. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten wurde die Kommission von der Berish-Bewegung angeregt, die seit einem Jahr in Malaysia für mehr Transparenz bei den Wahlen eintritt (vgl. Fidesdienst vom 28/04/2012). Der Vorsitzende der Bischofskonferenz Bischof Paul Tan Chee Ing von Melaka-Johor betonte, dass die Kommission sich auch mit den Beziehungen zwischen den verschiedenen Ethnien und Religionen des Landes befassen sollte. „Die gegenwärtige Regierung diskriminiert Bürger, die sich nicht zum Islam bekennen“, so Abiga Sreenevasan von der Berish-Bewegung und erinnert in diesem Zusammenhang an die dringend notwendige Aussöhnung.
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, erklärte Bischof Paul Tan, dass er den Vorschlag der Berish-Bewegung unterstütze, weil diese „unabhängig von politischen Blöcken“ handelt. Der Bischof erinnert dabei an das Recht auf Religionsfreiheit. „Jeder Mensch wird mit einer Sehnsucht nach Freiheit und Wahrheitssuche geboren“, so der Bischof, „Doch damit man wahre Freiheit erlangen kann, müssen Hindernisse wie zum Beispiel Vorurteile, Hass, Wut und Neid und die daraus folgende Korruption überwunden werden. Dies bedeutet, dass Aussöhnung mit den Mitmenschen Voraussetzung zum Erreichen wahrer Freiheit ist“.
Zur Diskriminierung nichtmuslimischer Staatsbürger hatte sich wiederholt auch der „Malaysian Council of Buddhism, Chrstianity, Hinduism, Sikhism and Taoism“ (MCCBCHST) geäußert. Bischof Tan nennt hierzu Beispiele: Schwierigkeiten beim Erhalt von Baugenehmigungen für Kirchen und Tempel, Mangel an Begräbnisstätten für nicht Muslime und Zwangsbekehrungen zum Islam und bittet die Regierung um Maßnahmen „gegen diese Art der Diskriminierung“. (PA) (Fidesdienst, 26/06/2012)


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