AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - APPELL AUS BUNIA: „HELFT UNS BEIM AUFBAU EINER KULTUR DES FRIEDENS“

Mittwoch, 2 Juli 2003

Bunia (Fidesdienst) – „Bei der Landung der internationalen Truppen in Bunia hofften wir alle auf einen Beitrag zur Rückkehr des Friedens; leider lässt ihr Vorgehen jedoch verschiedenen Fragen offen“, so ein Beobachter aus Bunia im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo im Gespräch mit dem Fidesdienst. In den vergangenen Monaten war die Stadt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Hema und Lendu. Zur Beendigung der Kampfhandlungen wurde eine internationale Eingreiftruppe unter Leitung Frankreichs in die Demokratische Republik Kongo geschickt. Die internationalen Truppen wurden Ende Mai in Bunia stationiert.
„In Bunia ist zwar Ruhe eingekehrt“, so der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst, „doch die Bevölkerung ist gespalten. Das Verhalten der ausländischen Soldaten trägt leider nicht Wiederherstellung eines Klimas des Vertrauens zwischen den Einwohnern bei. Die Soldaten Fragen bei Straßenkontrollen die Menschen zum Beispiel welchem Volk sie angehören und fördern damit ein Stammesdenken, das absolut vermieden werden sollte“.
„Die Menschen beschweren sich auch über die Methoden, die die Soldaten bei Durchsuchungen anwenden. Bei der Bevölkerung entsteht der Eindruck, dass die Soldaten der internationalen Eingreiftruppen nicht neutral sind. Wir befürchten deshalb, das nach dem Abzug der internationalen Einheiten aus Bunia, wieder zu Gefechten kommen könnte, die dann noch heftiger wären als vorher, weil die Probleme, die sich hinter dem Konflikt verbergen nicht gelöst wurden.“.
„Wenn die internationale Staatengemeinschaft den Konflikt wirklich lösen will, dann muss sie eine Kultur des Friedens fördern“, unterstreicht der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 2/7/2003 – 21 Zeilen, 238 Worte)


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