AFRIKA/ANGOLA - Angolanische Bischöfe fordern mehr Augenmerk für Arme

Mittwoch, 16 Mai 2012

Luanda (Fidesdienst) – Der Leiter der Medienstelle der Angolanischen Bischofskonferenz, Bischof Filomeno Viaira Dias von Cabinda, fordert die Schaffung eines Observatoriums zur Armut in Angola. „Diese Einrichtung sollte politische Maßnahmen zur Arbeitsbekämpfung, deren Umsetzung und tatsächliche Auswirkung auf die Bevölkerung beobachten“, so der Bischof.
Wie die katholische Tageszeitung „O Apostolado“ berichtet, bezeichnete auch Erzbischof Luis Maria Perez de Onaraita Aguierre erst vor Kurzem die Armutsbekämpfung als eine der größten Herausforderungen, mit der sich das Land konfrontiert sieht. Der Erzbischof betonte am Rande eines Treffens mit politischen Vertretern aus der Region Malanje, dass zwar in der Landeshauptstadt Luanda eine umfassende wirtschaftliche Entwicklung stattfinde, in den ländlichen Gegenden jedoch keinerlei Ressourcen zur Verfügung stünden. Es fehle vor allem an Investitionen in Infrastrukturen, Schulen und Krankenhäuser.
Angola gehöre zu den wichtigsten Erdölproduzenten in Afrika und verfügt über zahlreiche andere Bodenschätze, so der Bischof. Damit gebe es im Land zwar Reichtum, der jedoch nicht gerecht verteilt wird. Die Erdölförderung führe zudem zu Umweltschäden. Dabei macht sich der Bischof von Cabinda vor allem Sorgen um die Meeresflora, die von Offshore-Förderanlagen beschädigt wird. Besorgniserregend sei auch die Rodung in den Wäldern in Mayombe, die er als „Lunge, Supermarkt und Apotheke der Einheimischen“ bezeichnet. (LM) (Fidesdienst, 16/05/2012)


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