ASIEN/PHILIPPINEN - Katholischer Journalist auf Mindanao ermordet: er engagierte sich für „Lebensschutz“

Donnerstag, 10 Mai 2012

Davao (Fidesdienst) – Seine letzten Beiträge waren dem Thema „Lebensschutz“ gewidmet, über das heute in der Politik und in der Gesellschaft der Philippinen leidenschaftlich debattiert wird: der 40jährige Journalist Nestor Libaton war Mitarbeiter des katholischen Radiosenders „DXHM Radio“ mit Sitz in Mati, in der Nähe von Mindanao. Er wurde am 8. Mai von bewaffneten Killern ermordet. Libaton ist bereits der dritte Journalist, der in den vergangenen zwei Wochen auf gewaltsame Weise ums Leben kam; damit steigt die Zahl der in den vergangenen zehn Jahren ermordeten Journalisten auf 55, seit 1986 waren es 151. Dieser weitere Mord stellt das Klima der Einschüchterung und Gewalt auf Mindanao unter Beweis, dessen Opfer insbesondere Menschenrechtskämpfer, Journalisten und Missionare sind: erst gestern berichtete der Fidesdienst über den Mord an einem Menschenrechtskämpfer, der in der Provinz Bukidnon (Mindanao) ermordet wurde, wo im vergangenen Jahr auch der aus Italien stammende Missionar Pater Fausto Tentorio vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) ermordet wurde (vgl. Fidesdienst vom 09/05/2012).
Die katholische Kirche ist erschüttert und der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen verurteilt den Mord in einem Interview mit „Radio Veritas“. Dabei fordert er von den zuständigen Behörden eine rasche Aufklärung des Falls. P. Franicis Lucas, Sekretär der bischöflichen Kommission für Soziale Kommunikationsmittel“, betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir sind erschüttert und traurig nach dem Mord an Libaton. Sie haben einen ehrlichen und wehrlosen Familienvater mit vier Kindern getötet. Wir verurteilen die Gewalt und fordern Gerechtigkeit. Der Sender „DXHM Radio“ in Mati wird auch „Radio der Wahrheit“ genant und gehört zu einem Netzwerk kirchlicher Radiosender. Der Sender stellt sich in den Dienst des Volkes und verfolgt vor allem die Themen Lebensschutz und Entwicklung auf Mindanao. In den vergangenen Wochen hatte auch Libaton in seinen Sendungen diese Themen angesprochen. Vor Kurzem wurde ein anderer katholischer Radiosender nördlich von Manila von Eindringlingen verwüstet. Diese Gesten sollen uns einschüchtern und jene Stimmen zum Schweigen bringen, die sich für Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen. Doch die katholische Kirche der Philippinen wird das Evangelium auch künftig verkünden und nicht schweigen.“ (PA) (Fidesdienst, 10/05/2012)


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