„Dass Maria, Königin der Welt und Stern der Evangelisierung, alle Missionare bei der Verkündigung ihres Sohnes Jesus Christus begleitet“ - Kommentar zur Missionsgebetsmeinung für den Monat Mai 2012

Freitag, 27 April 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Durch den Willen Gottes ist Maria, die Mutter des menschgewordenen Wortes, unauflöslich mit der Person und dem Wirken ihres Sohnes verbunden. Mit ihrem „Ja“, das sie einmal ausgesprochen hat und jeden Tag erneuert, stellte sie sich vollständig in den Dienst des Herrn. Maria ist Vorbild und Symbol der Kirche.
In der Erzählung von Mariä Heimsuchung, wie wir sie aus dem Lukasevangelium kennen, erfahren wir davon, wie Maria sich auf dem Weg nach Ain Karim macht, wo sie ihre Cousine Elisabet besucht. Sie hatte Jesus gerade in ihrem Leib empfangen, durch die jungfräuliche Empfängnis und das Wirken des Heiligen Geistes. Erfüllt von der Freude machte sie sich eilig auf den Weg. Die Liebe drängt sie dazu, Elisabet die Frohe Botschaft zu verkünden: der Erlöser, Jesus, ist unter den Menschen. Maria kann diese Gnade nicht für sich behalten. Papst Benedikt XVI. sagte: „Marias Besuch ist eine echte Missionsreise. Es ist eine Reise, die sie weit von zu Hause weg, in die Welt führt, an Orte, die ihren täglichen Gewohnheiten fremd sind. Diese Reise läßt sie in gewissem Sinn bis an die von ihr erreichbaren Grenzen gelangen. Und hierin liegt auch für uns alle das Geheimnis unseres Lebens als Menschen und Christen. Unser Leben als einzelne und als Kirche ist ein Dasein, das aus uns herausführen muß. Wie es schon bei Abraham war, wird von uns gefordert, daß wir aus uns selbst herausgehen, aus den Orten unserer Sicherheiten, um auf die anderen zuzugehen, an Orte und in Lebensbereiche, die anders sind, als die unsrigen. Es ist der Herr, der uns dazu auffordert: »Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein … bis an die Grenzen der Erde“ (Ansprache zum Ende des Marienmonats, 31. Mai 2010).
Auf der einen Seite geht Maria uns auf dem Weg des Glaubens voraus. Sie vertraute auf Gott und machte sich, indem sie ihre Sicherheiten hinter sich ließ, auf den Weg. Sie folgte ihrem Sohn bis zum Schluss und sie begleitete ihn bis zum Fuße des Kreuzes. So wurde sie zur Mutter der Kirche. Sie begleitet uns mit ihrer mütterlichen Liebe und erinnter uns daran, dass ihr Sohn stets bei uns ist, wie er es verheißen hat: „ich bin bei euch, alle Tage, bis zum Ende der Welt“ (Mt, 28,20).
Papst Benedikt XVI. erinnert auch daran, dass Maria drei Monate bei Elisabet bliebt und ihre während dieser Zeit ihre Nahe schenkt und konkrete Hilfe und alltägliche Dienste zu leisten, derer sie während ihrer Schwangerschaft in fortgeschrittenem Alter bedurfte. Maria, die bekräftigt hatte „ich bin die Magd des Herrn“ machte sich zur Dienerin der Menschen und diente dem Herrn, dem sie in den Brüdern und Schwestern begegnete.
Doch das Hauptziel ihrer Reise war nicht nur die Hilfeleistung, sondern sie wollte Elisabet den Sohn bringen, den sie in ihrem Schoß trug. Sie wollte den Menschen helfen, Jesus zu begegnen: „Hier befinden wir uns im Herzen und auf dem Höhepunkt des Evangelisierungsauftrags. Das ist die wahre Bedeutung und das eigentliche Ziel jedes missionarischen Weges: den Menschen das lebendige und persönliche Evangelium zu schenken, das Jesus, der Herr, selbst ist. Diese Mitteilung und Gabe Jesu erfüllt das Herz mit Freude, wie Elisabet bestätigt: »In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib« (Lk 1,44). Jesus ist der wahre und einzige Schatz, den wir der Menschheit geben müssen. Nach ihm sehnen sich zutiefst die Männer und Frauen unserer Zeit, auch wenn sie ihn zu ignorieren oder abzuweisen scheinen.“ (Ansprache zum Ende des Marienmonats, 31. Mai 2010).
Die Mutter Gottes möge auch unsere Missionare begleiten, wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen, sie möge ihnen mit ihrer mütterlichen Liebe beistehen und sie die Freude spüren lassen, die man empfindet, wenn man Christus zu den Menschen bringt. (Fidesdienst, 27/04/2012)


Teilen: