ASIEN/NAHOST - Italienischer Außenminister: „Das Maß für die Achtung der Menschenrechte im Nahen Osten ist der Schutz der Minderheiten“

Freitag, 23 März 2012

Rom (Fidesdienst) – „Es gibt einen Index, an dem sich die Achtung der Menschenrechte im Nahen Osten messen lässt: es ist der Schutz der Minderheiten, insbesondere der religiösen Minderheiten“, so der italienischen Außenminister Giulio Terzi di Sant’Agata bei einem von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom veranstalteten Konferenz zum Thema „Die Religion der Freiheiten“.
Der Weg zur Konsolidierung der Menschenrechte ist „lang, komplex, steil und schwierig und hat mit der Universalen Erklärung der Menschenrechte des Jahre 1948 begonnen“, so der Minister. Doch das Maß aller Dinge sei der Schutz der Minderheiten, „insbesondere der religiösen Minderheiten, sowohl der christlichen, als auch der jüdischen oder schiitischen Glaubensgemeinschaften oder anderer Religionen.“ „Wenn Minderheiten von den Gesetzen und im Alltag geschützt werden“, so der italienische Außenminister, „dann existiert Rechtsstaatlichkeit und die Sicherheit ist gewährleistet. Wo es diesen Schutz hingegen nicht gibt, dort wird die Folge unweigerlich ein Konflikt sein und die Gewährleistung eines dauerhaften und authentischen Friedens ist nicht möglich.“
„Die derzeitige Lage im Nahen Osten erscheint nicht sehr ermutigend. Es gibt viele Episoden sektiererischer Gewalt, von der vor allem religiöse und christliche Minderheiten betroffen sind“, so der Minister, der dabei insbesondere an die schwierige Situation der Christen im Irak und in Ägypten erinnert.
„Wenn man lebensnotwendige Komponenten der Gesellschaften des Nahen Ostens verfolgt, wie zum Beispiel die christliche Minderheit, die dort seit Jahrhunderten zum Wohlergehen der Länder beiträgt, in denen sie verwurzelt ist, macht dies die Region angreifbar, was extremistische Bedrohungen anbelangt. Demzufolge besteht das Risiko weiterer Gewalt und die Diskriminierung nimmt zu: dieser Teufelskreis muss so rasch wie möglich unterbrochen werden“, so der Minister weiter.
„Aktionen zum Schutz der Minderheiten verstehen sich deshalb als Schutz der Sicherheit und des Wohlergehens der ganzen Gesellschaft und zum Schutz der Würde jedes Menschen“, so Terzi.
Das italienische Außenministerium und die Stadt Rom brachten in diesem Sinne ein „Observatorium zur Religionsfreiheit“ auf den Weg, dem Experten, Vertreter der verschiedenen Religionen, Wissenschaftler und Akademiker sowie Vertreter öffentlicher und privater Einrichtungen angehören (vgl. Fidesdienst vom 08/02/2012). (PA) (Fidesdienst, 23/03/2012)


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