ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfliche Kommission bringt erstes Forum für die Aussöhnung des koreanischen Volkes auf den Weg

Dienstag, 20 März 2012

Seoul (Fidesdienst) – Die Kommission für die Aussöhnung des koreanischen Volkes der Südkoreanischen Bischofskonferenz, unter Vorsitz von Bischof Lucas Kom Woon-hoe, bringt das erste „Forum für Aussöhnung“ auf den Weg. Dabei sollen die Teilnehmer im Rahmen verschiedener Veranstaltungen Perspektiven und Initiativen im Bemühen um die Wiedervereinigung der beiden Teile Koreas erörtern. Wie die Kommission dem Fidesdienst mitteilt, wird das Forum sich auch um das „Verständnis der Öffentlichkeit bemühen und die Menschen in diesem Sinne auf eine mögliche Wiedervereinigung vorbereiten“. Dabei sollen auch die Bewegungen für Wiedervereinigung und Einheit und humanitäre Hilfen für Nordkorea besser strukturiert werden.
Bei einem ersten Treffen befasste sich das Forum mit drei Themen: Prozess der Führungsnachfolge in Nordkorea, möglicher Haltungswandel in Nordkorea und internationale Beziehungen von Kim Jong-un insbesondere zu China.
Professor Peter Lim Eul-chul vom Institut für Orientaische Studien der „Kyungnam University“ sprach über die verschiedenen Aspekte des Machtwechsels von Kim Jung-un: dabei standen der rasche Amtsantritt, die Massenverehrung und die Nachfolge auf den Spuren des Vaters im Mittelpunkt. Kim Jong-un hält eine Konsolidierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland und China für wahrscheinlich, wenn es darum geht, internationale wirtschaftliche Sanktionen zu umgehen.
Frau Hellen Im Soon-hee, Forscherin am Institut für die Wiedervereinigung Koreas, erkennt hingegen ein Schwinden des Nationalstolzes und des Vertrauens in die Führung in Nordkorea. Grund dafür seien vor allem wirtschaftliche Schwierigkeiten. Dies könne zu einer positiven Vision von der südkoreanischen Gesellschaft und Kultur und ein Bewusstsein von der Notwendigkeit einer Wiedervereinigung führen.
John Lee Young-hun vom Institut „Supex Management“ ist der Ansicht, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Nord und Südkorea keinen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftslage in Nordkorea leisten kann. Der Forscher hält ebenfalls ein Bemühen Pjöngjangs um eine Stärkung der Beziehungen zu China für wahrscheinlich, wobei es seiner Ansicht nach nicht nur um wirtschaftliche, sondern auch um politische und militärische Interessen geht. (PA) (Fidesdienst, 20/03/2012)


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