AFRIKA/UGANDA - Videoclip „Kony 2012“ zeigt im Internet das Schicksal von Kindersoldaten: Kommentar des Bischofs von Bangassou

Samstag, 10 März 2012

Bangassou (Fidesdienst) – Der Gründer der „Lord’s Resistance Army (LRA)“ Joseph Kony, der für seine Rebellenbewegung insbesondere auch Kindersoldaten rekrutierte und deshalb auch als „Tyrann der Kindersoldaten“ bezeichnet wird steht im Mittelpunkt eines Videos, das bereits von über 70 Millionen Internetnutzern gesehen wurde und über Blogs und „social networks“ weltweit Verbreitung findet. Das Video mit dem Titel „Kony 2012“ wurde von der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation „Invisible Children“ produziert und veranschaulicht auf drastische Weise das Schicksal von Kindersoldaten in Uganda. Die Lord’s Resistance Army hat ihren Kampf gegen die ugandische Regierung unter Leitung Kony’s 1987 begonnen. Während dieser 25 Jahre sollen insgesamt 20.000 Kinder verschleppt und worden sein. Joseph Kony wird seit 2005 vom Internationalen Strafgericht in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verfolgt.
Nach Ansicht von Beobachtern enthält das vielbeachtete Video „nur die halbe Wahrheit, da sich der Konflikt in den vergangenen Jahren beruhigt und nicht mehr die im Video beschriebenen Proportionen hat“. Die Ortskirche in Uganda begrüßt unterdessen, dass das Video die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf das Phänomen und das dadurch im Land verursachte Leid lenkt. In einem Kommentar erklärt Bischof José Aguirre von Bangassou: „Ich habe jede einzelne Träne dieses Volkes gezählt und fordert die Menschen immer noch auf, die Hoffnung nicht zu verlieren. Vor allem wende ich mich mit dieser Bitte an alle Familien, deren Kinder verschleppt und von den Rebellen versklavt wurden. Seit vielen Jahren weist die katholische Kirche in Uganda auf das Phänomen hin, doch es ist nicht geschehen. Nun, da die Welt vom monströsen Vorgehen dieses Mannes erfahren hat, möge er, so Gott will, für immer verschwinden“. (CE) (Fidesdienst 10/03/2012)


Teilen: