AFRIKA/REPUPLIK KONGO - Tragische Explosionsserie in Brazzaville: Kirche wirkt an Hilfsprogrammen mit und versorgt Verletzte

Montag, 5 März 2012

Brazzaville (Fidesdienst) - Wie die Apostolische Nuntiatur in Brazzaville dem Fidesdienst mitteilt, wurde die Stadt gestern „von fünf heftigen Detonationen geweckt, die den Anschein erweckten, als ob es sich um einen neuen Krieg handelte“.
„Während des gesamten Vormittags folgten weitere Detonationen, die von einem Brand in einem Munitionslager einer Kaserne der Streitkräfte im bevölkerungsreichen Stadtviertel Mpila am Stadtrand von Brazzaville ausgelöst wurden“, heißt es in der offiziellen Mitteilung weiter. Bei der Explosionsreihe seien fast alle Gebäude im Stadtviertel dem Erdboden gleich gemacht worden sein, wobei rund 200 Menschen, darunter Soldaten und Zivilisten starben und über 2.000 verletzt wurden.
„Die Schwestern des heiligen Joseph von Cluny, die in der Universitätsklinik der Hauptstadt arbeiten, bestätigen das Blutbad und vermuten, dass die Zahl der Toten und verletzten noch steigen wird“, heißt es in der Verlautbarung der Vatikanvertretung weiter, „Die Menschen in unserer Diözese sind erschüttert, die Kirche ‚Saint Louis des Francais’ wurde zerstört, während dort ein Gottesdienst stattfand. Auch die Nuntiatur wurde durch die Detonationen beschädigt, wobei jedoch niemand verletzt wurde“.
„Die Druckwelle hat Schäden in der ganzen Stadt und sogar im benachbarten Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, verursacht, die 10 Kilometer vom Ort des Unglücks entfernt ist“, bestätigt die Nuntiatur, „Der Grund für den Unfall soll nicht politischer Art zu sein, sondern lässt sich anscheinend auf menschliches Versagen zurückführen.“.
„Die Apostolische Nuntiatur wurde von den staatlichen Behörden gebeten, an der Entwicklung eines Krisen-Hilfsprogramms beizutragen“, heißt es in dem Schreiben zu den ersten Hilfsmaßnahmen. „Die katholische Kirche wird in diesem Rahmen vor allem Verletzte versorgen und die eigenen Einrichtungen zur Verfügung stellen, damit für alle Betroffenen Unterkunft und die Bereitstellung von Lebensmitteln gewährleistet. Gegenwärtig sind bereits 2.000 Menschen in kirchlichen Einrichtungen, darunter die ‚Place Mariale’ neben der Kathedrale und die Pfarreien ‚Notre Dame du Rosaire' und ‚Saint Pierre Claver’ im Stadtviertel Bacongo und die Gemeinde ‚Saint Charles Lwanga’ untergebracht. Die Caritaszentrale der Diözese und die Krankenstationen der religiösen Orden in den verschiedenen Teilen der Hauptstadt versorgen und helfen Verletzten, die keinen Platz in den staatlichen Krankenhäusern gefunden haben“. (05/03/2012)


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