ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjiht lehnt UN-Resolution zum Bürgerkrieg in Sri Lanka ab

Freitag, 2 März 2012

Colombo (Fidesdienst) – Eine Resolution der Vereinten Nationen zu Kriegesverbrechen in Sri Lanka lehnt der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjiht, kategorisch ab und bezeichnete dies als „unangemessenes Eingreifen in die nationale Souveränität“. Damit äußert er sich zur internationalen Debatte zum Umgang mit der Gewalt der Rebellen der „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) insbesondere in der Endphase des Bürgerkriegs.
Wie der Sprecher der Erzdiözese Colombo, Pfarrer Cyril Fernando mitteilt, sollten nach Ansicht des Kardinals vielmehr die von der so genannten „Lessons Learnt Reconciliation Comission“ erarbeiteten Richtlinien umgesetzt werden. In diesem Sinn fordert der Kardinal die Regierung des Landes zu einer „raschen Umsetzung der Empfehlungen“ auf. Insbesondere müsse auch in der politischen Debatte „Diskriminierung von Rassen oder Religionen“ vermieden werden.
An die Dringlichkeit der Umsetzung dieser „Richtlinien“ erinnern auch Bürgerbewegungen in Sri Lanka. Besonders dringlich sei „Entmilitarisierung, verantwortliches Handeln der öffentlichen Verwaltung, Integration der tamilischen Flüchtlinge, Auflösung paramilitärischer Bewegungen, Befreiung illegal festgehaltener Häftlinge und Maßnahmen für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ohne die Umsetzung solcher Maßnahmen ist die Aussöhnung nur ein Trugschluss“, so die Nichtregierungsorganisationen in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. „Eine dauerhafte Lösung der langjährigen ethnischen Konflikte“, heißt es in dem Dokument weiter, „kann es nur geben, wenn die Macht, angefangen bei der Polizei über den Fiskus bis hin zum Haushalt im Bemühen um eine Dezentralisierung an die Provinzverwaltungen delegiert wird.“. „Dabei beziehen wir uns insbesondere auf die Provinzen im Norden und Osten des Landes“, so die Autoren abschließend. Diese Landesteile werden mehrheitlich von Tamilen bewohnt. (PA) (Fidesdienst 02/03/2012)


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