AMERIKA/ECUADOR - Katholische Kirche kritisiert Gesetzentwurf zur Schaffung eines „Rates für religiöse Freiheit und Gleichheit“

Freitag, 20 Januar 2012

Quito (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Ecuador übt Kritik am Gesetzentwurf zur religiösen Freiheit und Gleichheit, der auch die Schaffung eines „Rates für religiöse Freiheit und Gleichheit“ vorsieht. Ein solches Gesetz könne zum Instrument für das Eingreifen in interne Angelegenheiten der verschiedenen Religionsgemeinschaften werden. Der Weihbischof von Guayaquil, Guido Ivan Minda Chalé, erkärte diesbezüglich gegenüber der einheimischen Presse: „Es ist überraschend, dass ein säkularer Staat, wie Ecuador, der sich die Teilung zwischen Kirche uns Staat zum Prinzip macht, nun einen regulierenden Rat schaffen will“. Verschiedene religiöse Gruppen verlangen unmissverständliche Formulierungen im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf, die die Zuständigkeiten eines solchen Rates genau benennen.
Vertreter verschiedener christlicher Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften treffen sich am heutigen 20. Januar in den Räumlichkeiten der Nationalversammlung zu Gesprächen über den Gesetzentwurf.
Wie der Vorsitzende des Rates der indigenen Völker und evangelischen Organismen in Ecuador (FEINE), Manuale Chughcilan betont, sollte ein Ständiger Ausschuss die Vorgänge bei der Entsendung und Billigung des Gesetzes beobachten.
Der ehemalige Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in Ecuador, Bischof José Mario Ruiz, bezeichnete den Gesetzentwurf im Gespräch mit der in der Hauptstadt erscheinenden Tageszeitung „El Universo“ bereits am 5. August 2011, als „übertrieben laizistisch“, da er eine „Religion ohne Gott“ verlange. Ein erster Entwurf schrieb vor, dass öffentliche Plätze nicht für religiöse Aktivitäten benutzt werden dürfen, womit Prozessionen und Ähnliches in den Städten des Landes verboten wären. Ein weiterer umstrittener Punkt betrifft die katholischen Schulen und die Kleidung katholischer Priester und Ordensschwestern. (CE) (Fidesdienst, 20/01/2012)


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